Guido hat Euch lieb, Westerwelle rhetorikt sich durch den Schlamassel
Dass er ein guter Redner und Rhetoriker ist, hat er bereits bewiesen, und dass er nicht nur in der eigenen Partei selbst, sondern auch bei politisch befreundeten Parteien unter einem gewissen Artenschutz steht, dazu bedarf es keinen Kommentares. Die Rede am Dreikönigstag in Stuttgart hat eindeutig klar gemacht, dass Guido Westerwelle von der Idee des Amtsrücktritts nicht nur nichts wissen will, sondern exemplarisch den Allvordersten miemt, ohne jedoch einen Weg aufzuzeigen, wie man es besser machen könnte. Und genau das wäre das Ziel gewesen, welches er vor Augen hätte haben müssen, um die reichlich verschnupfte Parteibasis zu überzeugen. Es gab Standing Ovations nach seiner Rede, in der er kämpferisch und außer Frage einzigartig die Vorzüge (und nur die!) einer FDP den Hörern untergejubelt hat, seine Freunde waren hin- und hergerissen, Szenenapplaus, Trommeln, ja das ist er, unser Guido.
Sehr viel leisere Töne kamen aber auch aus den eigenen Reihen, und zwar von denen, die die Zukunft einer FDP schwinden sehen und Interesse an der Fortführung derselben haben. Die FDP ist zu einer Onemanshow mit eingespielten Klatschern runtergekommen. Wer diese Zügel rumreißen kann und wie, ist weder vor, noch während, noch nach der Rede des Außenministers, Vizekanzlers und Parteivorsitzenden erkennbar.
Es wäre schade, auf die Liberalen verzichten zu müssen, denn viele Denkansätze, die an der Umsetzung gescheitert sind, sind durchaus brauchbar. Aus Westerwelle können wir keinen Genscher machen, wir sollten ihn so nehmen, wie er ist, denn wir haben keinen anderen!