Das Meisterwerk in unendlich vielen Akten ist vollendet, Opera Maxima
Die Jubelrufe, das Korkenknallen, die Lobeshymnen und Freudentränen werden noch lange andauern. In Rekordzeit wurden alle Kumpel in der Kapsel an die Oberfläche gebracht, jeder von ihnen scheint mit der Aufgabe gewachsen zu sein. Chile hat bewiesen, was es heißt, mit Optimismus, Glaube und vollem Einsatz im Team, schier unlösbare Aufgaben enthusiastisch zu lösen. Jeder der Beteiligten, der Angehörigen muss wohl während der letzten 70 Tage an seine Grenzen gestoßen sein. Ein Wunder ist geschehen, nicht zuletzt aufgrund des vorbildlichen Verhaltens der Kumpel und deren Schichtführer. Als letzter Kumpel entstieg der Schichtführer und „Boss“ genannte Bergarbeiter Luis Urzúa Iribarren der Phönix-Rettungskapsel. Er hatte in der Tiefe entscheidend zum Zusammenhalt der Gruppe beigetragen. Urzúa wollte erst alle Männer gerettet wissen, bevor er sich selbst auf den Weg nach oben machte.
Die im Schacht verbliebenen Retter hielten Minuten nach der Bergung des letzten Kumpels ein Schild in die unterirdisch installierten Kameras. Darauf stand: „Mision cumplida. Chile“ (Mission erfüllt. Chile).
Chile ist nicht mehr das Chile, das es noch vor 70 Tagen war. Der chilenische Präsident Sebastián Piñera, der jeden Kumpel umarmend begrüßte sagte dazu: „Das Land ist heute geeinter und stärker und wird in der Welt mehr respektiert und geschätzt. Die Bergleute haben ein leuchtendes Beispiel von Mut, Loyalität und Kameradschaft gezeigt.“
Mindestens so viel Hochachtung, Respekt und vor allem Dank gebührt den Helfern, Organisatoren und Angehörigen der 33 Kumpel. Nach nur knapp 23 Stunden ist wahr geworden, was unmöglich schien.
Aus „misson impossible“ wurde eine „mission completed“.