Die ersten Kumpel erblickten das Licht in der Atacama Wüste in Chile

Die ersten Kumpel erblickten das Licht in der Atacama Wüste in Chile

Bei uns war es kurz nach Mitternacht, als von den 33 Männern der erste mit der Kapsel die Oberfläche erreicht hatte. Das Wunder ist wahr geworden, es können wohl alle Kumpel gerettet werden. Florencio Ávalos war der erste, der aus dem unterirdischen Gefängnis gerettet wurde. Ziemlich genau 1 Stunde später folgte Mario Sepúlveda, der „Sprecher“ der Kumpel. Es ist kaum zu glauben, dass diese Aktion so wunderschön beendet werden wird. Nach einem Grubenunglück in der Mine San José nahe der Stadt Copiapó am 5. August konnten sich die 33 Überlebenden in fast 700 Meter Tiefe in einen Schutzraum retten. Die Bergleute hielten sich dort mit etwas Thunfisch in Dosen und Milch am Leben. Seitdem sind mehr als 2 Monate vergangen, aber kein Tag, an dem man nicht an die Rettung geglaubt hat.

Hier kann man sprichwörtlich sagen: „Glaube versetzt Berge“.

Dass es Menschen gibt, die selbst vor der Rettung von Menschen kein Respekt haben, die sogar die Aktion gefährden, ist leider die fürchterliche Seite dieses Dramas. Metalldiebe haben während der auf Hochtouren laufenden Bohrvorbereitungen wichtiges Bohrgerät gestohlen, so dass mangels Material und wegen daraus resultierender technischer Probleme  immer wieder unterbrochen werden musste.

Einer der Bergleute wird seine Tochter, die während seiner Gefangenschaft in der Grube auf die Welt kam, in die Arme schließen können. Der Name der Tochter ist, wie das aufgebaute Lager für die Angehörigen, Rettungskräfte und medizinischen Helfer, Esperanza, die Hoffnung. Und die Hoffnung stirbt zuletzt, in diesem Fall ist sie gottseidank quicklebendig. Die Leute wurden hervorragend vorbereitet auf die Bergung, es scheinen alle den Umständen entsprechend wohlauf und psychisch stabil zu sein. Ein Meisterwerk wurde vollbracht und dieses Ereignis wird in die Geschichtsbücher eingehen.

Der chilenische Präsident Sebastián Piñera sagt noch Ende August bei einem Dankgebet für die Bergleute in der Hauptstadt Santiago, die Rettungsaktion könne bis Weihnachten dauern. Dass er jetzt bereits bei den Männern sein kann und diese persönlich in die Arme nehmen darf, ist ein Wunder. Diesen Augenblick ließ er sich nicht nehmen.

Die Bergleute sind zusammengewachsen. Keiner von ihnen wollte sofort in eine entfernte Klinik gebracht werden. Daher wurde ein provisorisches Lazarett erbaut, in dem die Kumpel notversorgt werden können und in dem die Kumpel aufeinander warten können, bis der Letzte das Licht erblickt hat.



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