Mit seiner Forderung, am Eingang jedes staatlichen Gebäudes ein Kruzifix sehen zu wollen, hat Söder für einigen Gegenwind gesorgt.
Der Streit um Kruzifixe in öffentlichen Gebäuden geht schon lange. 1985 führte ein Vater Beschwerde gegen das Symbol in Klassenzimmern.Das Bundesverfassungsgericht beschloss dann 1995, dass diese Sitte gegen die Religionsfreiheit verstieße. Daraufhin erließ der Landtag ein Gesetz, das weiterhin Kreuze vorschreibt. Aber wenn Eltern oder Lehrer sich vehement dagegen wehren, sollen sie wieder abgehängt werden.
Bei den kürzlichen Diskussionen im Landtag schlugen die Wellen hoch. Wahlweise bezeichnete man Söders Plan als einen Verstoß gegen die Verfassung oder als Wahlkampfmanöver. Das Kreuz sei das zentrale Symbol des Christentums. Es steht für Hoffnung auf Erlösung und nicht für Hoffnung auf Mehrheiten, hieß es in einem der Redebeiträge!
Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag erwartet von Bundesinnenminister Seehofer, dass er dem geplanten Verfassungsbruch ein Ende bereitet! Sein Amt würde durch das Agieren der CSU Landesregierung diskreditiert.
Man darf behaupten, dass Söder das Kreuz auch ein wenig wie eine Waffe nutzt. Damit grenzt er Menschen aus, die nicht an das Kreuz glauben. Das hätte vor einigen Jahren in Bayern wohl noch Wählerstimmen gebracht. Aber inzwischen hat sich das Land verändert. Man ist sehr viel toleranter geworden. Die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Asylhelferkreisen beginnen die Welt mit anderen Augen zu sehen. Auf vielen Ebenen wird über globale Probleme diskutiert.
Auch über die Aussage des Verfassungsgerichts, wird viel gesprochen, wo es heißt: „Aus der Glaubensfreiheit folgt der Grundsatz staatlicher Neutralität gegenüber den unterschiedlichen Religionen und Bekenntnissen. Der Staat kann eine friedliche Koexistenz nur gewährleisten, wenn er selber in Glaubensfragen Neutralität bewahrt!“
Damit wäre die Frage, ob Kreuze in staatlichen Gebäuden oder nicht, doch ein für alle Mal geklärt!