Der Ausstieg aus der Kohleverstromung

Der Ausstieg aus der Kohle Nutzung bewegt die Gemüter und ist Streitpunkt bei den Koalitionsverhandlungen.
Die FDP sieht gewaltige wirtschaftliche Nachteile für die deutsche Industrie; die Grünen sind überzeugt, dass dieser Weg sinnvoll und machbar ist.
Der Wissenschaftler Ranga Yogeschwar sagt, das Verbrennen fossiler Stoffe produziere zu viel CO2 und ist Grund für die vielen Stürme der letzten Zeit.
Von berufener Seite kommt jetzt eine kompetente Stellungnahme: die Abteilungsleiterin für „Energie,Verkehr und Umwelt“ am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Prof. Claudia Kemfert, stellt fest:
Wir können es uns nicht leisten, weiter auf Atom und Kohle zu setzen, die deutlich höhere Kosten verursachen. Sie belasten die Industrie und die Volkswirtschaft. Wenn das System der erneuerbaren Energien optimiert und einsatzfähig ist, wird es immer billiger werden. Dann werden auch die Strompreise sinken! Das lange Festhalten an der der veralteten Technik von Atom und Kohlekraftwerken ist hochgradig ineffizient. Um die Verpflichtungen die Deutschland bei der Klimakonferenz in Paris eingegangen ist zu erfüllen, ist das Beenden der Kohleverstromung unausweichlich!
Wir produzieren einen Überschuss an Elektrizität und verramschen ihn an der Börse. Wenn die Anzahl der Kohlekraftwerke halbiert würde, hätten wir noch immer Mengen für den Export. Dann wären auch sofort die Klimaziele erreicht.

Auf einer ganz anderen Ebene bewegt sich die Klage eines Bauern aus Peru: Sein Haus steht unterhalb eines Bergsees, der sich rapide mit dem Wasser eines darüber liegenden schmelzenden Gletschers füllt. Der Bauer und Bergführer Saúl Luciano Lliuya fürchtet, dass eine Flutwelle sein Haus wegreißen wird. Deshalb verklagt er den Energieriesen RWE und fordert Geld für Schutzmaßnahmen. Durch den hohen CO2 Ausstoß seiner Kohlekraftwerke sei das Unternehmen mitverantwortlich für den Klimawandel und das Abschmelzen der Gletscher in Peru.

Einen Etappensieg hat Saúl schon vor dem Oberlandesgericht Hamm errungen. Einen zivilrechtlichen Anspruch des Klägers halten die Richter durchaus für möglich

Der RWE Anwalt argumentiert, dass nicht einzelne Unternehmen die Verantwortung für globale Veränderungen übernehmen könnten; sonst würde es eine weltweite Klagewelle geben!
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