Viele prominente Leute und Politiker sind in die jetzt aufgeflogenen geheimen Geschäfte verwickelt, den sogenannten Panama Papers. Offshore-Funds nennen sich diese Geldanlagen, die in Briefkastenfirmen im Ausland, besonders in Panama versteckt werden. Damit kann man sich vor dem Steuern zahlen in seinem Heimatland drücken.
Der isländische Premier musste schon wegen seiner Beteiligung zurück treten.
Der britische Premier Cameron versuchte tagelang zu leugnen, dass er und sein Vater davon profitieren. Dabei hatte er sich immer wieder in flammenden Reden zu der verdammungswürdigen Praxis der Steuerflucht geäußert.
In dem Buch „Schatzinseln-wie Steueroasen die Demokratie untergraben“ prangert der britische Journalist Nicholas Saxton diese Praxis an: „Die Hälfte des Welthandels durchfließt eine dieser Steueroasen; über die Hälfte der Bankvermögen sowie ein Drittel der ausländischen Direktinvestitionen multinationaler Konzerne werden ins Offshore-System geleitet. Rund 85 Prozent der internationalen Bankgeschäfte finden in einer staatenlosen Offshore-Zone namens Euromarkt statt. Die größten Nutznießer dieses Systems sind Banken und ihre Großkunden und multinationalen Konzerne. Es ist eine Flucht vor demokratischen Kontrollen und Verantwortung!“
Das ist ein wahrhaft dunkles Kapitel der Weltwirtschaft! In diesem Netz wird den Staaten das Geld entzogen, das sie für die Finanzierung ihrer nationalen Solidarsysteme, auch die Entwicklungspolitik benötigen.
Ronald Reagan war ein Verfechter dieser Handlungsweise. Er meinte, damit würde der Wohlstand verbreitet. Eine völlig falsche Annahme, denn das System unterspült das demokratische Fundament in den reichen Ländern und konzentriert das Kapital.
Was kann man dagegen tun?
Die OECD hat 100 Nationen dazu bewegt, Steuerdaten von Unternehmen auszutauschen. Das sind aber nur wenige der Beteiligten, und Panama ist nicht dabei, auch nicht die amerikanische Einflusssphäre.
Es ist ein Kampf gegen eine unsichtbare Weltmacht, die über einen Großteil allen Geldes verfügt!