Da unsere Bevölkerung immer älter wird, sind viele Menschen von diesem Problem
betroffen. Es ist eine natürliche Alterserscheinung. Die Augenlinse wird ganz allmählich eingetrübt; es kommt zu Verlust an Sehschärfe, Farbkontraste werden nicht mehr richtig wahrgenommen und häufig tritt eine Blendempfindlichkeit auf. – Das Endstadium kann sogar Erblindung bedeuten.
Die Entscheidung, sich der Grauen Star OP zu unterziehen, fällt aber nicht leicht. Unser Augenlicht ist unabdingbar mit unserer Lebensqualität verbunden. Der Gedanke, dass an unseren Augen herum gearbeitet werden soll, ängstigt uns!
Die erste OP dieser Art wurde schon 1950 in London durchgeführt. Seither ist der Eingriff durch neue Techniken verfeinert worden und sehr erfolgreich. In Deutschland werden jährlich 700 000 dieser Operationen durchgeführt.
Was genau passiert dabei?
Ganz wichtig ist die Vermessung des Auges vor der Implantation um später eine scharfe Sicht zu erzielen. Bei dem Eingriff wird, nachdem eine lokale Betäubung durch eine Spritze erfolgt ist, das Auge durch einen winzigen Schnitt eröffnet und die Linsenkapsel geöffnet. Anschließend wird die Linse mit Ultraschall zerkleinert und abgesaugt. Über den Einschnitt wird die Kunstlinse eingeführt. Diese verankert sich mit kleinen elastischen Bügeln im Augeninneren. Das Ganze dauert etwa 20 Minuten. Der Patient muss dabei natürlich das Auge offen halten, damit der Chirurg daran arbeiten kann. Abgesehen von dieser Tatsache und dem dabei notwendigen hellen Licht, ist die Behandlung nicht sehr unangenehm.
Der Schnitt heilt von allein. Nur muss man 24 Stunden lang eine Augenklappe tragen, die am nächsten Tag bei der Nachuntersuchung entfernt wird.
In den meisten Fällen tritt sofort eine Besserung des Sehvermögens ein. Selten dauert es etwas länger bis sich das Gehirn an den neuen Seheindruck gewöhnt hat.
Diese Behandlung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.