Skandal in katholischen Krankenhäusern, Vergewaltigungsopfern wird nicht geholfen
„Aus ethischen und theologischen Gründen“ lehnen es Krankenhäuser der katholischen Trägerschaft kategorisch ab, mögliche Vergewaltigungsopfer zu behandeln. Eine junge Frau, die offensichtlich erst mit K.O. Tropfen betäubt und anschließend vergewaltigt worden war, wurde von zwei Kölner Kliniken der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria abgewiesen, obwohl eine Ärztin sie dorthin geschickt hatte, um sich untersuchen zu lassen. Die Kliniken wurden um Spurensicherung gebeten, um mögliche Tatspuren gerichtsverwertbar zu sichern.
Und genau das sei den Kliniken untersagt! Von wem, vom lieben Gott? Liebe Deine Mitmenschen wie Dich selbst? Die katholische Kirche missbraucht ihre Macht und sie missachtet die Würde des Menschen. Schlimmer noch, sie macht Vergewaltigungsopfer zu Tätern. So seien gynäkologische Untersuchungen bei Vergewaltigten untersagt, weil diese möglicherweise ein Beratungsgespräch über Schwangerschaft und Folgen, über Abbruch und Verschreibung der Pille danach nach sich ziehen. Ärzte, die dennoch helfen, müssen tatsächlich mit einer fristlosen Kündigung rechnen, das nenne ich mal Nächstenliebe.
Ein Bestandteil ärztlicher Ethik, der Eid des Hippokrates, sagt und fordert, dass Hilfe nicht untersagt werden darf. Aber was soll’s! Die Kirche hat ihre eigenen übermächtigen Gesetze und es gibt nichts, was sie daran hindern kann. So schämt sich die katholische Kirche auch nicht, Opfer heilig zu sprechen, die sich vor ihrem Peiniger gewehrt haben und mit ihrem Leben bezahlen mussten. Das ist für die Kirche die wohl einzige Konsequenz. Man muss der Sünde den Tod vorziehen. Aus Opfern werden Täter gemacht. Und was generell den Missbrauch in katholischen Institutionen angeht, so waschen sich die Täter damit ihre Hände in Reinheit. Welch Schande.
Unterlassene Hilfeleistung wird weltweit bestraft, nur die Kirche macht, was sie will.