Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren. Ab Donnerstag wird’s ernst
In keinem Bundesland in Deutschland hängt die Bildung der Sprösslinge so sehr vom Geldbeutel der Eltern ab, wie in Bayern. Da kommen mehrere Fakten zum Tragen. Zum einen natürlich die Mietpreise in den bayerischen Universitätsstädten, insbesondere die Horrormieten in München, zum anderen die daran gekoppelten Lebenshaltungskosten und, weil’s so schön ist, die Studiengebühren. Wenn da Papa und Mama nicht zubuttern können, wird’s schwer bis unmöglich für einen „normalen“ Schulabgänger.
Die Initiativen, die sich für eine Abschaffung der Studiengebühren einsetzen, machen mobil. Es wird schwer werden, denn mindestens 940 000 Stimmen, die ihr Kreuzchen auf der richtigen Stelle machen, sind nötig, und das sind wesentlich mehr als es Studenten gibt und mehr, als es welche gibt, die ihren Erstwohnsitz in einer der Städte haben. Pendler können nicht abstimmen. Also benötigt man viele Stimmen von denen, die keinen Vorteil aus dem Kippen der Studiengebühren ziehen können. Und dann gibt es schließlich noch die Eltern, die mit Sicherheit kein Interesse daran haben, denn es ist geplant, den finanziellen Ausfall der Unis mit Steuergeldern zu kompensieren.
Das heißt, dass mehr Steuerfahnder in der Region eingesetzt werden, um Steuerbetrügern den Garaus zu machen und sich von denen das Geld zurückzuholen. Die reichen Eltern der potenziellen Karrierejugend könnten also möglicherweise in diese Falle geraten. Deren Sprösslinge dürften von vorne herein das Veto zur Volksabstimmung in der gleichen Form erhalten wie sie das Geld in den A…. geschoben bekommen. Und damit fallen auch Stimmen von Studenten und direkt Betroffenen weg.
Ich werde hingehen, da ich einen Teenager zuhause sitzen habe, der nicht in den Genuss von großen Zuwendungen kommt. Meine Tochter muss es auf dem normalen Weg schaffen. Und weil ich mir Studiengebühren niemals leisten könnte, bin ich optimistisch und sehe in diesem Volksbegehren eine einmalige Chance.