Ostern ist die Zeit, in der man im Fernsehen Papst Franziskus sieht, wie er der Welt den Segen „Urbi et orbi“ erteilt. In seiner Ansprache fordert er, wie in all seinen Äußerungen, die Weltbürger dazu auf, für Frieden zu sorgen.
Schon gleich als er gewählt war, zeigte er durch die Wahl seines Namens, dass es ihm um ein friedvolles Leben aller Kreaturen geht. Sein Namensgeber, Franz von Assisi, hat sich immer um Solidarität mit den Armen und ausgegrenzten bemüht, und er war auch ein Beschützer der Tiere. Auf vielen Gemälden wird dieser Heilige dargestellt, wie er sich um all die Benachteiligten kümmert.
Das ist auch der Leitgedanke des jetzigen Papstes Franziskus.
Mit seinen Forderungen hat er es schwer in der katholischen Kirche. Innerhalb der Kurie hat er sich keine Freunde gemacht. Doch er hat inzwischen alle wichtigen Posten mit seinen Gefolgsleuten besetzt. Auch hat er mit seinem Schreiben „Amoris laetitia“, dass er im März 2016 präsentierte, der Kirche einen Kurswechsel verordnet. Er fordert darin einen offenen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen.
Jetzt sollen Katholiken auch nach einer zweiten Ehe zu den Sakramenten zugelassen werden. Das hat eine enorme Tragweite.
Widerstand regte sich: Vier Kardinäle meldeten schriftlich ernsthafte Bedenken an. Abweichen von der kirchlichen Lehre wurde dem Papst vorgeworfen. Andere strittige Themen werden diesen päpstlichen Entscheidungen folgen. So wird erwartet, dass der Umgang mit Homosexuellen oder der Streit um die Empfängnisverhütung zu heftigen Diskussionen führen wird. Franziskus äußerte beim Weltjugendtag 2013 den Satz: „Wenn jemand homosexuell ist und Gott sucht und guten Willen hat, wer bin ich, ihn zu verurteilen?“
Und zur Flüchtlingskrise mahnte er vor dem EU Parlament:“Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird. Diese Menschen brauchen Aufnahme und Hilfe!“
Im Vatikan hat er mehrmals Flüchtlinge empfangen und er trifft sich regelmäßig mit Häftlingen und Gefangenen.
Das Zölibat ist offiziell kein Thema. Doch Franziskus hat verheiratete Männer als Viri in entlegenen Gegenden eingesetzt. Der Mangel an Priestern ist das Argument. Bei der Amazonas Synode im Herbst könnte es in dieser Richtung weiter gehen. Der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, mit dem er seit langem befreundet ist, wird ihm dabei helfen.
Trotz allem sind in Deutschland die Katholiken nicht zufrieden. sie hatten sich mehr erwartet als einen Medien wirksamen Papst. Sie sind unzufrieden mit den Lösungen bei den Missbrauchs Fällen innerhalb der Kirche.
So gibt es keine neuen Mitglieder, die der Kirche beitreten. Die anfängliche Begeisterung hat nachgelassen.
Doch der Papst erinnert immer wieder die Gläubigen: „Vergesst nicht, für mich zu beten!“