Der Ärger mit den Lastwagen

Die Zahl der Lastwagen auf unseren Straßen erhöht sich ständig. In den letzten fünf Jahren sind es 15 % mehr geworden. An dem Gesamtaufkommen des Schwerlastverkehrs sind ausländische Fahrzeuge mit 12 % beteiligt.
Was uns Autofahrer besonders aufregt, sind die Elefantenrennen; wenn ein Lastwagen den anderen überholt und damit zwei Fahrbahnen für den Personenverkehr blockiert sind. Alle Verkehrsteilnehmer werden ausgebremst. Zwar gibt es dazu einen Paragraphen in der Straßenverkehrsordnung, der vorschreibt, dass das Überholen mit „wesentlich höherer Geschwindigkeit“ stattfinden soll und nur 45 Sekunden dauern darf. Doch wo wird das durchgesetzt?
Die andere Seite, nämlich die der Lastwagenfahrer, sieht die Probleme natürlich anders. Sie stehen unter permanentem Zeitdruck. Lade- und Entlade Termine müssen eingehalten werden. Ruhepausen werden ständig kontrolliert, dazu gibt es einigen Papierkram zu erledigen. Das große Problem für die Fahrer ist auch, rechtzeitig einen Parkplatz zu finden, denn davon gibt es viel zu wenige.
Bundesweit fehlen etwa 14 000 Stellplätze für LKWs. Bis zum Jahr 2030 werden noch viel mehr notwendig sein, denn man rechnet mit steigenden Zahlen bei den Transportunternehmen. Ein Grund dafür ist das „just in time“ Prinzip. Viele Firmen verlegen ihre Lagerkapazitäten einfach auf die Straße, indem sie erst bei Bestellung die Ware einkaufen und dann gleich liefern. Das spart für sie Kosten und lässt letztendlich den Steuerzahler über die Straßengebühren dafür aufkommen.
Die Tatsache, dass die Bahn teuer und unbeweglich ist und darum wenig Frachtaufkommen übernimmt, ist den Umweltverbänden ein Dorn im Auge. Vorrang hatte in den letzten Jahren immer die Straße. Um den Lastwagenverkehr zu reduzieren, wäre es notwendig, mehr Frachtgut auf die Schiene zu verlagern. Aber dazu fehlt der politische Wille.
Bis sich das ändert, werden wir weiterhin im Stau stehen und uns über Elefantenrennen ärgern!
Doch warum ist dieser Verkehr überhaupt notwendig. Es wäre interessant zu wissen, was da alles über die Straße rollt. Tragen wir durch unser Konsumverhalten nicht alle dazu bei? Wir wollen Käse aus aller Herren Länder, probieren gerne Wein aus dem Süden oder Australien, Spirituosen von Übersee, Südfrüchte zu jeder Jahreszeit und Rosen die aus Südamerika kommen. Krabben werden hier gefangen aber in Marokko geschält usw.
Diese Liste könnte man endlos verlängern. Aber jetzt höre ich lieber auf!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.