Die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland kritisierte in ihrer Rede vor dem Unterhaus in Ottawa die Entscheidung Trumps, den Klimavertrag von Paris zu kündigen. Sie wirbt für eine enge Zusammenarbeit mit Europa auch im Umweltschutz. Die erfahrene Journalistin, Publizistin und Politikerin hat seit Januar 2017 das Außenministerium inne. Es war ein kluger Schachzug von Justin Trudeau der streitbaren Dame, die sehr gute internationale Kontakte hat, diese Aufgabe zu übergeben. Sie wird diejenige sein, die sich am häufigsten mit Trump auseinander setzen muss. Dazu ist sie offensichtlich die richtige Wahl.
Chystia Freeland hat russische Geschichte studiert. Auf Grund ihrer Position zu Putins Annexion der Halbinsel Krim, wurde sie mit einem Einreiseverbot nach Russland bedacht! Sie hat für verschiedene Medien gearbeitet und zu wichtigen Themen Publikationen veröffentlicht. Besonders am Herzen liegt ihr neben dem Klimaschutz der Abschluss internationaler Handelsabkommen und sie wirbt für einen Wohlfahrtsstaat europäischen oder kanadischen Zuschnitts. Das gibt es in den USA ja leider nicht. „Der wahre Schuldige ist eine Politik, die nicht versteht, dass dauerhaftes Wachstum und politische Stabilität von innenpolitischer Wohlstandsverteilung abhängen,“ so ihr Kredo.
Wir Kanadier müssen uns auf eigene Füsse stellen und die Abhängigkeit von den USA lockern, meint auch Premierminister Justin Trudeau. Er verhehlt seine Enttäuschung über den Ausstieg aus dem Klimaabkommen der Nachbarn nicht.
Eine Reihe von amerikanischen Staaten gehen inzwischen eigene Wege in Sachen alternative Energien, allen voran Kalifornien. Sie sind scheinbar nicht beeindruckt von den Aussagen Trumps. Vielleicht gibt es da in Zukunft eine engere Zusammenarbeit mit den Kanadiern.