Im Wittelsbacher Land haben sich am Wochenende 60 Menschen zusammen gefunden, um zukunftsfähige Konzepte für ihren Heimat-Landkreis zu planen. (Tagungsort war das Schloss Blumenthal, wo seit 10 Jahren eine Gemeinschaft von mehreren Fammilien existiert, die sich kulturelle und ökologische Ziele gesetzt haben.)
Als roter Faden zog sich durch die hoch qualifizierten Vorträge, dass unsere Art zu leben Veränderungen braucht, und dass sich ein großer Teil der Bevölkerung dessen bewusst ist.
Doch wie kommt es, dass wir nicht das tun, was wir für richtig halten?
Ja, es gibt Zwänge: Unsere Wirtschaft ist auf Wachstum ausgerichtet. Die Aktionäre verlangen Profit und setzen damit die Konzerne unter Druck. – Dabei weiß fast jeder, dass unsere Resourcen endlich sind und wir Industriestaaten die Bodenschätze und Produkte für unseren Wohlstand verbrauchen, während der Rest der Welt mit Armut, Hunger und Wassermangel zu kämpfen hat.
Eine Antwort darauf ist das Konzept einer „Gemeinwohl Ökonomie“. Sie verlangt einen Aufbruch in eine ethische Marktwirtschaft, deren Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital ist, sondern ein gutes Leben für alle.
Auch in der Wirtschaft sollen dabei die Menschenwürde, die Menschenrechte und die ökologische Verantwortung umgesetzt werden. Die Unternehmen erstellen eine Gemeinwohl Bilanz und bekommen als Wertschätzung dafür rechtliche Vorteile bei Steuern und Krediten.
Hat nicht auch Papst Franziskus in seiner Enzyklika ähnliche Gedanken entwickelt? Auch er ist der Überzeugung, dass in unserer Welt alles miteinander verbunden ist. Er beobachtet eine weltweite soziale Ungerechtigkeit und den Verfall der Umwelt, die in besonderer Weise die Schwächsten des Planeten schädigt.
Bei der Tagung wurden Arbeitskreise gebildet, die sich mit den Themen Wirtschaft und Handel, Verkehr und Mobilität, Energie, Bildung und Land- und Forstwirtschaft beschäftigten und konkrete Vorschläge entwickelten, die bis 2050 im Landkreis umgesetzt werden sollten. Die Konzepte wurden dem Landrat überreicht. In den nächsten Jahren wird es weitere Treffen der Beteiligten geben.