Der Staat Israel bedrängt und enteignet nicht nur die Palästinenser, sondern macht auch das gleiche Spiel mit den arabischen Beduinen in der Negev Wüste.
Seit Jahrhunderten leben die Beduinen in der Wüste. Sie verstehen es, auf dem kargen Boden Weizen, Gerste sowie Obst- und Olivenbäume zu ziehen. Auch ihren Ziegen und Schafen geht es hier gut. Diese Völkergruppe ist eine muslimische Minderheit.
Sie sind Halbnomaden. Auf dem Papier sind sie seit der Gründung des Staates Israel 1948 gleichberechtigt gegenüber den Juden.
Doch nach deren Meinung leben die 60 000 Beduinen in „nicht anerkannten“ Dörfern.(Hier gibt es keinerlei Infrastruktur, keine Straße, keine Wasserleitung, keinen Abwasserkanal und keine Müllabfuhr) Doch täglich müssen die Bewohner damit rechnen, dass ihre Häuser von Bulldozern plattgewalzt werden. Wenn dann alles dem Erdboden gleich gemacht ist, sollen hier Siedlungen für Juden entstehen mit Parkanlagen, Spielplätzen, Straßen und einem Schwimmbad.
Die Vereinten Nationen haben Israel aufgefordert, sich an die Erklärung über die Rechte der indigen Völker, Art. 26 zu halten. „Seit dem 7. Jahrhundert bewohnen die Beduinen die Region der Negev Wüste. Sie haben ein Recht das Land zu besitzen und dort zu leben!“
In einigen Bereichen der Negev Wüste ist vor allem mit deutscher Hilfe ein „Freundschaftswald“ angepflanzt worden. Es soll ein Projekt der Völkerverständigung sein zwischen den Menschen Deutschlands und Israels. Verwaltet und gepflegt wird dieser Wald von dem Jüdischen Nationalfonds.Er ist die treibende Kraft bei den Bulldozer Aktionen, die beduinische Dörfer platt machen.
Wie reagieren die beteiligten Bundesländer auf diese Information? Die bayerische Staatsregierung wäscht ihre Hände in Unschuld. Auch die SPD-Pressestelle erklärt, der Wald läge nicht auf strittigem Gebiet.
Die Israelis bezeichnen die Beduinen als Diebe! Sie hätten das Land gestohlen. Doch es gibt einige Dokumente die das Gegenteil beweisen. Alle Mitglieder dieser Stämme sollen Zwangs umgesiedelt werden in Plan Städte, in denen jeder Familie
0,1 ha zur Verfügung stehen. Das wird für die Ernährung nicht ausreichen, geschweige denn Ziegen oder Schafe zu versorgen. Auch in diesem „neuen zu Hause“ gibt es keinen Strom, keine Straßen, kein fließendes Wasser, keine Abwasserentsorgung und keine Müllabfuhr.