Zu viel Gülle=zu viel Nitrat im Wasser

„Steh`n im Stall zu viele Kühe, macht die Gülle richtig Mühe“ war einer der Plakat Texte, die die Umweltministerin Barbara Hendriks auf Reklamation des Landwirtschaftsministers einstampfen musste.

Jetzt schlägt Greenpeace Alarm: bei Messungen in der Schlei in Schleswig Holstein waren nur noch 10% des Gewässers in einem guten Zustand!
Mit der Zunahme der Schweine- und Rinderzucht wächst das Gülle und somit das Nitrat Problem, denn all diese tierischen Exkremente müssen auf den Feldern verteilt werden. Dabei ist die hohe Anzahl der Tiere nicht nur dem deutschen Verbraucher geschuldet. Ein großer Teil des Schweine- und Rindfleisches wird exportiert. Das heißt also, dass wir die hohen Nitratwerte in unserem Trinkwasser zum großen Teil dem Export schulden.

Die Wasserwerke haben große Schwierigkeiten.Sie können die EU Vorschrift von 50 Milligramm Nitrat pro Liter nicht mehr einhalten. Sie versuchen mit tieferen Bohrungen das Problem zu lösen. Die hohen Kosten für die Wasseraufbereitung zahlt der Verbraucher; auch die Milliarden Euro Strafe, die Deutschland an die EU zahlen muss, werden auf den Verbraucher umgelegt. Seit 2012 hätten Bund und Länder die Vorschriften zum Schutz der Gewässer vor zu viel Nitrat aus der Landwirtschaft verschärfen müssen, so der Europäische Gerichtshof.

An mehr als einem Viertel der Messstellen ist das Trinkwasser für den Konsum von Babies und Kleinkindern ungeeignet, denn sie reagieren besonders sensibel auf Nitrat, denn es kann zu Blausucht führen. Bei dieser Krankheit wird der Körper des Kindes nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und im Extremfall kann das zum Tod führen. Das ist der Grund für den EU Grenzwert, und es ist sehr richtig, dass er gefordert wird.Es kann doch nicht sein, dass unsere Kinder nur noch Mineralwasser trinken dürfen!

Gegenmaßnahmen, die ergriffen werden sollten, sind ein Ausbringungsverbot von Gülle während 5 Monaten, wenn auf den Feldern nichts wächst und keine Pflanzen vorhanden sind, die den Dünger aufnehmen können. Dort, wo mehr tierische Exkremente anfallen, als auf der hofeigenen Fläche verwertet werden können, muss strenger kontrolliert werden.
Mit einer „Hoftorbilanz“ ist es möglich, die Stickstoffmengen, die in einen Agrarbetrieb als Dünger oder Tierfutter hineingelangen und die, welche als landwirtschaftliche Produkte ihn wieder verlassen, zu bilanzieren. Für die Differenz zwischen diesen beiden Komponenten, den „Stickstoff Überschuss“, muss eine Begrenzung gesetzlich geschaffen werden!


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