Seit über einem Jahr hat die EU ein „Vertragsverletzungsverfahren“ gegen Deutschland eingeleitet, weil die Stickoxid-Grenzwerte an vielen Messstellen der Hauptverkehrsstraßen überschritten werden. Davon sind fast alle deutschen Städte betroffen.
Gegen den Widerstand in der großen Koalition hat nun die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks einen Entwurf vorgelegt,der den Kommunen die Möglichkeit geben soll, blaue Plaketten auszugeben an Fahrzeughalter, die ein umweltfreundliches Diesel- oder Benzin- Modell ihr eigen nennen.
Sofort kam Widerspruch aus München von Innenminister Hermann, der meint, der bessere Weg sei Elektro-Autos und Rad -Schnellwege zu fördern; sowie die allgemeine Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern.Hermann findet den Vorschlag von Hendricks völlig unpraktikabel.
Fakt ist, dass seit 2008 die PS Stärke der Diesel Wagen von bisher 98 PS auf 163 PS aufgerüstet wurde. Damit hat sich der CO2 Ausstoß um 9,3 Mill. Tonnen erhöht! Man fragt sich, wozu das notwendig ist. Schuld haben die Käufer sowohl als die Autoindustrie. Die Zeche dafür bezahlt die Allgemeinheit durch extrem gestiegene Belastung mit Feinstaub in den Städten. Allergiker haben sehr darunter zu leiden!
Man sollte meinen, dass es Aufgabe der Politiker sei, die Gesundheit der Menschen in unserem Lande zu schützen. Schließlich haben sie mit ihrem Eid versprochen, Schaden von uns abzuwenden! Sie scheinen es aber eher als ihre Aufgabe zu sehen, sich für die Automobilindustrie einzusetzen!
Die Umweltministerin möchte den Kommunen die Möglichkeit geben, ihre Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Schäden zu schützen. Einige Länder wollen diese Vorschläge auch besonders bei kritischen Wetterlagen umsetzen.
Grundsätzlich muss aber der Umstieg auf Elektro Autos schnell gelingen, damit die angedachten Einschränkungen nicht umgesetzt werden müssen.Da sind Konsumenten und Autobauer gleichermaßen gefordert!