Das aufwändige Analysieren von Fingerabdrücken

Was geschieht mit den Fingerabdrücken, die von der Polizei genommen werden? Wer analysiert sie?
Es ist ein kompliziertes Verfahren: Schon vor 125 Jahren, als ein Kroate im argentinischen La Plata diese Technik entwickelte, brauchte er Grafitpulver, um die Abdrücke sichtbar zu machen. Das Einpinseln mit Grafitpulver wird noch immer so gemacht. Aber jetzt kann man die Spuren digitalisieren, während sie früher den langsamen Weg per Post ins Polizeipräsidium machen mussten.
Heute kann man die Fingerabdrücke sofort auf dem Computer sichtbar machen. Doch zeitaufwändig ist das Verfahren noch immer: Spezialisten vergleichen mühsam die verschiedenen Linien. Dort wo sie enden oder sich gabeln wird ein Punkt gesetzt. Beim Vergleich mit der vorgegebenen Abbildung werden immer wieder Punkte gekennzeichnet, die auf beiden Bildern identisch sind. Bei 12 Übereinstimmungen steht dann fest, dass es sich um den selben Abdruck handelt. Gibt es kein Vergleichsbild und keinen Verdächtigen, setzt die deutschlandweite Datenbank ein, ein automatisches Fingerabdrucksystem (Abkürzung Afis) vergleicht den neuen Abdruck mit allen gespeicherten. Dort sind Abdrücke von 3,9 Millionen Personen gespeichert. Das System macht überall dort einen Kreis, wo eine Linie endet und Überprüft, ob es einen solchen Abdruck in der Datenbank gibt. Bei 15 Ähnlichkeiten gibt der Computer eine Identifizierung aus. Nun brauchen wir wieder das menschliche Auge, das sicherstellt, wer der Verdächtigte ist. Auf diese Weise sind im August 24 Fälle gelöst worden!


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