Manchem von uns bleibt das Schnitzel im Halse stecken, wenn er sich an Bilder aus der Massentierhaltung oder Schlachthöfen erinnert.
„In den Supermärkten wird das Fleisch zum großen Teil verramscht“, so unser Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Er argumentiert aber, dass die Zukunft der Lebensmittelindustrie im Qualitätswettbewerb und nicht im Preiskampf liegen muss.
Die Grünen arbeiten an einem Konzept, das die Landwirtschaft tierfreundlicher gestalten soll. Ihr Sprecher im Bundestag,“Friedrich Ostendorff, selber Bauer, sagt: „Niemand kann ein Kotelett für € 2,99 verkaufen und gleichzeitig auf Qualität und Tierwohl achten!“ Er fordert einen Mindestpreis.
Da gibt es natürlich Widerspruch: Der Handelsexperte der Gesellschaft für Konsumforschung befürchtet eine Unvereinbarkeit mit dem
EU Recht.Auch kann er sich nicht vorstellen, wer und wie dieser Mindestpreis festgelegt werden könnte.
Einig ist man sich überall, auch im Bayerischen Bauernverband, dass der Preis für Fleisch zu niedrig ist. Schuld gibt man dem Lebensmitteleinzelhandel.
Wären die Verbraucher denn bereit, einen höheren Preis für Fleisch zu zahlen? Eine Studie des Bundesverbandes der
Verbraucherzentralen sagt „ja“ dazu. 64 Prozent haben bei einer Befragung sich bereit erklärt, mehr Geld für Fleisch auszugeben, wenn die Tiere davon wirklich profitieren würden. „Es ist Zeit für ein einheitliches Tierwohl Siegel“, ist die Meinung. Dieses muss aber transparent sein, sodass der Käufer weiß, wofür er einen höheren Preis zahlt. Für ein solches Siegel müssen natürlich klare Kriterien aufgestellt werden: Zum Beispiel wie viel Auslauf und Ruhezonen den Tieren gewährt werden. So könnten die Verbraucher selber entscheiden, ob sie Fleisch aus der industriellen Turbomastfabrik wollen oder aus einer tiergerechten bäuerlichen Haltung.