Die Anklage gegen Schlecker

Die früheren Mitarbeiter der Drogerie Kette Schlecker haben diese Anklage sehnlichst erwartet. 27 000, in erster Linie Frauen, sind nach dem Bankrott der Firma 2012 entlassen worden. Viele von ihnen landeten in der Armutsfalle. Achim Neumann, der den Konzern über viele Jahre für die Gewerkschaft Verdi betreute, empfindet die Anklage der Stuttgarter Staatsanwaltschaft als eine Genugtuung für die früheren Beschäftigten. Er glaubt an die Vorwürfe der Ermittler, dass der Konkurs strafbar war, und noch Vermögen der Familie Schlecker vorhanden war. Auch die Tochter Meike Schlecker ist in die Vorwürfe verwickelt.

Mehrfach verfilmt wurde die Schlecker Story über Aufstieg und Fall von Anton Schlecker. Metzgermeister in Ulm war er, dann baute er sein Imperium auf und expandierte endlos in ganz Europa, bis er den Konzern in die Pleite laufen ließ. Man warf ihm Raubtierkapitalismus vor. Seine Lohnzahlungen waren sehr sparsam, er war kein guter Arbeitgeber!
Nach dem Konkurs soll er sein Privathaus im Wert von zwei Millionen Euro an seine Frau überschrieben haben und ein Grundstück an seinen Sohn. Daraufhin gab es einen Streit um übertragenes Vermögen und die Familie zahlte ein Jahr nach der Pleite 10,1 Millionen Euro an den Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz.

Noch 2006 bezeichnete sich Schlecker als das größte Drogerieunternehmen der Welt, und im Managermagazin nannte man ihn einen Milliardär.
In besonders schweren Fällen steht auf Bankrott bis zu 10 Jahre Haft. Jetzt muss das Landgericht Stuttgart die Klage zulassen; es wird geprüft und dann voraussichtlich im kommenden Jahr entschieden.
Es war ein Schaden für die gesamte Gesellschaft!


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