Er hat sich fürchterlich über ein satirisches Lied aufgeregt, das in der NDR Sendung „extra 3“ lief. In diesem Lied mokiert man sich über Erdogans gestörtes Verhältnis zur Pressefreiheit.
Er war sich nicht zu schade, den Deutschen Botschafter in Ankara vorzuladen, um sich zu beschweren.
Auch gegen amerikanische Diplomaten hat er in letzter Zeit gewettert: Sie hatten an der Prozesseröffnung gegen die türkischen Journalisten Can Dündar und Erdem Gül teilgenommen. Beide hatten die türkische Regierung kritisiert. Die Amerikaner sahen es als ihre Aufgabe als Diplomaten an, diese Verhandlung zu beobachten. Die US Regierung wies die Vorwürfe zurück.
Jetzt reist Erdogan nach Maryland um dort eine Moschee einzuweihen, die von der Türkei finanziert wurde. Obama lehnte ein Gespräch mit ihm ab. Allerdings könnten sie sich bei der Konferenz zur nuklearen Sicherheit in Washington über den Weg laufen. Bei einem weiteren Vorwurf an die Amerikaner meint der türkische Präsident, die Kurden würden von den USA unterstützt.
Mit Russland liegt die Türkei schon seit einiger Zeit im Klinsch. Dabei geht es um den Absturz eines russischen Flugzeuges auf türkischem Territorium vor einigen Monaten. Auch mit den angrenzenden Nachbarn gibt es kein gutes Verhältnis. So isoliert sich das Land immer mehr, während Erdogan sich einbildet, eine wichtige Rolle auf dem diplomatischen Parkett zu spielen.
Aus Berlin hört man wenig Kritik. Ist der Grund die Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingsfrage?