Fukushima, 5 Jahre später

„Grüsse aus Fukushima“ heißt der neue Film Doris Dörries. Sie erzählt die Geschichte einer jungen deutschen Frau, die unfreiwillig Begleiterin einer älteren Geisha wird. Diese Dame will unbedingt in ihre frühere Heimat in der Sperrzone des verunglückten Kraftwerkes. Wir erleben in diesem einfühlsamen und doch packenden schwarz-weiß Film, wie es dort heute aussieht.
Wir alle wissen, dass die Strahlungen nach einem solchen Unfall über einen unvorstellbar langen Zeitraum bestehen bleiben. Mit Grauen beobachten wir, wie die japanische Regierung die Menschen ermutigt, wieder in ihre Behausungen nahe dem Unglücksort zurückzukehren. Viele der ehemaligen Bewohner halten sich schon in ihren Häusern auf, nur übernachten dürfen sie erst im nächsten Jahr.Das gilt für Erwachsene, Kinder sind nicht erlaubt. Ihr wachsender
Organismus könnte zu sehr auf die vorhandene Strahlung reagieren.
Am 11. März 2011 erschütterte das weltweit viert stärkste Erdbeben die japanische Küste. Es folgte eine 13 Meter hohe Tsunamiwelle, die das Atomkraftwerk unter Wasser setzte. Die Brennstäbe der veralteten Anlage schleuderten mit gewaltigen Detonationen radioaktive Isotope in den Himmel. Die verseuchte Erde der Umgebung wird noch heute in riesigen Plastiksäcken entsorgt. 20 000 Arbeiter sind damit beschäftigt!
Nach dem Unglück standen zeitweise alle 48 Reaktoren Japans still. Trotz der Proteste der Bevölkerung strebt die Regierung einen Anteil von 22 % an der Stromversorgung aus Atomkraftwerken an.
Deutschland wählte einen anderen Weg: Angela Merkels Entscheidung, kurz nach dem japanischen Unfall, stufenweise bis zum Jahr 2022 alle Atommeiler still zulegen, wurde vom Parlament bestätigt.


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