Haben die Kurden Schuld an dem Anschlag in Ankara

Den Kurden wird vorgeworfen, den Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara, bei dem 28 Menschen ums Leben kamen, geplant und durchgeführt zu haben. Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und die syrische Kurdenmiliz (YPG) werden dessen beschuldigt. Das würde Erdogan sehr gut ins Konzept passen, denn diese Gruppierungen werden seit langer Zeit von ihm bekämpft.
Der Vorwurf wurde heftig zurückgewiesen. Saleh Muslim, Chef der PYD, der kurdischen Partei
Demokratische Union stellte fest, dass die Türkei sich dieses Vorwands bediene, um weiterhin gegen die Kurden in Syrien vorgehen zu können.
In der Nacht zum Donnerstag flog die türkische Luftwaffe neue Angriffe auf Stellungen der PKK im Nordirak. Nach Mitteilung des Militärs wurden Ziele in der Grenzregion Haftanin bombardiert.
Kurden leben in den Ländern Syrien, Iran, Irak und etwa die Hälfte dieses Volksstammes in der Türkei.
Ihre Geschichte ist bewegt: Lange Zeit waren sie Untertanen im Osmanischen Reich. Als dieses sich 1918 auflöste, sprach man ihnen zum ersten Mal das Recht auf Eigenständigkeit zu. Damit erwachte die kurdische Nationalbewegung. Nach dem 2.Weltkrieg wurde ihr Gebiet aber auf die oben genannten 4 Länder verteilt. Das führte zu Konflikten. Die Türkei erkennt die Kurden nicht als Minderheit an und hat deren Bestrebungen nach Selbständigkeit seit Jahrzehnten brutal bekämpft – ein Grund, warum sie nicht in die EU aufgenommen werden können.
Erdogan und der Präsident Davutoglu vergrößern die Probleme, die es sowieso an der syrischen Grenze gibt, durch ihre militante Haltung. Sie schließen Verhandlungen mit den Anführern der kurdischen Gruppen aus.
Diese türkische Tragödie hat auch Folgen für Deutschland. Für die Lösung des Flüchtlings Problems wäre die Zusammenarbeit mit der Türkei notwendig!


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