Die Hanse war über 5 Jahrhunderte ein wichtiger wirtschaftlicher, politischer und kultureller Faktor im mittelalterlichen Europa. Sie begann mit Kölner Kaufleuten, die in London eine wichtige Stellung einnahmen. 1157 wurden sie sogar unter Schutz des englischen Königshauses gestellt und hatten dort eine eigene Gildehalle. Sie zogen Kaufleute aus Flandern und Frankreich heran.
Gleichzeitig schlossen sich 1160 deutsche Kaufleute zu einer Genossenschaft zusammen, die von Visby auf Gotland aus Handel trieb. Das war ein lockeres Bündnis, das 200 Jahre später in Lübeck an der Ostsee zu einem förmlichen Zusammenschluss aller Hansestädte führte . Es waren an die 200 Städte die dazu gehörten. Talinn z.B. wurde von Lübecker Kaufleuten gegründet und Riga von Bremer Hanseaten.
Die Stadt Lübeck ist sehr stolz auf diese Vergangenheit. Wer eine Reise nach Norddeutschland plant, sollte sich das neue Hansemuseum ansehen.
Acht historische Schwerpunkte werden dort gezeigt.
Große stabile Schiffe, die Hanse Koggen, transportierten Pelze und Getreide von Nowgorod nach Westen und auf der Rückfahrt füllten sich ihre Laderäume mit Salz, Kupfer, Eisen und Tuch.
Die Stimmung, die auf diesen Schiffen herrschte wird im Museum durch Aufzeichnungen, Verträge und Briefe dargestellt. Es war eine Mischung aus Abenteuerlust und Unsicherheit.
Lübeck war Herz und Kopf dieses Bündnisses. Die Porträts bekannter Kaufleute, gemalt von Hans Holbein dem Jüngeren, zeigen ihren Stolz!
Ja, sie waren wohl auch überheblich und nicht überall beliebt. Zwar ist immer die Rede vom ehrbaren, verlässlichen Kaufmann, aber im Ausland wurden sie auch oft als arrogant und rücksichtslos angesehen!