Der ursprüngliche Staat Litauen entstand, als sich die kleinen Fürstentümer zusammenschlossen, um sich gegen die Übernahme durch die Ordensritter zur Wehr zu setzen.Diese waren nämlich keine Gutmenschen, die die Bevölkerung zum Christentum bekehren wollten. Nein, es waren vielmehr Raubritter, die sich mit Gewalt Länder aneigneten und Völker brutal unterwarfen!
Der Großfürst Vytautas brachte es im 14. Jahrhundert fertig, die Litauer zu vereinen. Mittelpunkt des Reiches war die Burg Trakai, nicht weit entfernt von der heutigen Hauptstadt Vilnius. Umgeben von bunten Holzhäusern ist die mehrfach zerstörte und dann wieder aufgebaute Burg das heutige Zentrum des litauischen Nationalbewusstseins.
Dieses Volk hat sehr gelitten, besonders in den letzten Jahrzehnten unter dem russischen Regime, und auch zur Zeit der Zaren.
Nirgends kommt das so intensiv zum Ausdruck wie am Berg der Kreuze in der Nähe von Siculiai. Die Kreuze, die hier aufgestellt wurden, sind ein Symbol des Leidens, der Hoffnung und des unbesiegbaren Glaubens der Litauer.
Als 1831 und 1863 nach den, von den Zaren brutal niedergeschlagenen Aufständen, die Toten heimlich in Massengräbern verscharrt wurden, pilgerten viele Menschen hierher und stellten kleine und große Kreuze zum Andenken an die Opfer auf. In den Jahren der sowjetischen Besatzung wollten die Sowjets den Berg vernichten und zerstörten ihn zum ersten Mal 1961.
Fast zwei Jahrzehnte lang kehrte das Volk immer wieder zurück um neue Kreuze auf zu stellen- und immer wieder wurde alles nieder gewalzt. Erst nach dem Besuch Papst Johannes Paul II 1993 blieb der Hügel unbeschädigt.Das Geschenk des Papstes, eine Skulptur Jesu, zieht jedes Jahr tausende von Menschen an. Sie kommen hierher in Stunden der Trauer und der Freude.
Jedes Jahr am 14. Juni wehen im gesamten Baltikum die Fahnen auf Halbmast. An diesem Tag wurden 1942 15% der Bevölkerung nach Sibirien deportiert. Russland brauchte dort Arbeitskräfte.Nur wenige von ihnen kehrten zurück.