Die medizinische Behandlung mit Blutegeln erfreut sich neuer Beliebtheit. Der Speichel dieser Tierchen ist gefüllt mit Wirkstoffen, die die Gefäße erweitern und entzündungshemmend, entgiftend und schmerzstillend wirken.
Im Mittelalter wurden sie von jedem Arzt eingesetzt und gehörten zu seiner medizinischen Grundausstattung. In Indien wurden sie schon vor 3000 Jahren in Aufzeichnungen erwähnt. Zur Zeit erlebt diese Behandlungsmethode in Europa eine Wiederbelebung. In homäopathischen Praxen besinnen sich viele Therapeuten auf das Wissen unserer Vorväter und setzen Blutegel wieder häufiger ein.
Blutegel sind 10 bis 15 cm lang. Sie haben an beiden Enden Saugnäpfe. Mit dem hinteren Saugnapf klammern sie sich an ihrem Opfer fest. Mit dem Mundende vorne suchen sie nach einer geeigneten Stelle und fangen dann an zu saugen. Das spürt man kaum, denn die Bisstelle wird vorher von dem Tierchen betäubt.
Zur Behandlung darf nur eine bestimmte Sorte eingesetzt werden, die in speziellen Zuchtanlagen kultiviert wird. So kann man sicher sein, dass keine Krankheiten übertragen werden!
Zwischen 30 und 90 Minuten saugt der Egel, dann ist er gesättigt und fällt ab. Man muss etwa 12 Stunden lang mit massiven Nachblutungen rechnen. Die kleine Wunde muss desinfiziert und verbunden werden und man sollte sich in Ruhestellung begeben!
In unseren Gewässern sind Blutegel sehr selten geworden und sie stehen unter Naturschutz. In der freien Natur ernähren sie sich vom Blut der Frösche, Kröten und Fische. Taucht allerdings ein menschlicher Schwimmer auf, ist das ein besonderer Leckerbissen!
In der Tiermedizin werden Blutegel auch bei der Behandlung von Hunden und Pferden eingesetzt