Eine Sommerreise entlang des Atlantik brachte manche Überraschung für mich. Wir starteten in Amsterdam und schon etwas südlich der Stadt entdeckten wir einige kleine Bunker in den Gärten, die jetzt als Ziegenställe genutzt werden. Sie wurden im 3. Reich so stabil gebaut, dass man sie nicht sprengen kann!
Auf der Insel Seeland waren die Bunker schon grösser, und ein englischer Panzer richtete seine Kanonen bedrohlich Richtung Meer. Er soll an die Landung der 4. Brigade im November 1944 erinnern.
In Calais hat man einen großen Bunker in der Nähe des Rathauses als Museum eingerichtet und zeigt Waffen und Ausrüstungen die verwendet wurden.
Wir reisten weiter nach Süden und kletterten auf das Cap Blanc Nez und Gris Nez. Beide sind ausgehölt und mit viel Beton befestigt. Hier ist die kürzeste Verbindung über den Kanal nach England von wo ein Angriff erwartet wurde. Am Strand von Wisson zwischen den beiden Caps trocknen die Badegäste ihre Handtücher an den riesigen Bunkern. Zum Teil hat man versucht sie zu sprengen, aber die zerbrochenen Reste liegen überall herum.
Am bedrückendsten waren natürlich die Ausstellungen an Juno und Omaha Beach. Unvorstellbar, wie viele Menschen hier ihr Leben gelassen haben. Die amerikanischen, englischen, französischen, kanadischen und deutschen Friedhöfe zeugen davon. Unsere Freiheit wurde hier teuer erkauft! In La Rochelle standen wir am Kai des U-Boot Bunkers, der in dem Film „Das Boot“ traurige Berühmtheit erlangte; auch in Bordeaux, im Flusslauf der Gironde, gibt es einen solchen U-Boot Bunker. Man kann ihn nicht beseitigen, weil bei einer Sprengung die ganze Stadt beschädigt würde.
Ich denke, die wenigsten von uns sind sich bewusst, welche Spuren die deutsche Geschichte überall in Europa hinterlassen hat. Eine solche Reise erinnert daran!