Berliner Flughafengezeter, offensichtlich macht’s Hartmut Mehdorn jetzt
Ein Feigling ist er auf jeden Fall nicht, der Ex-Bahn-Chef. Nachdem Wilhelm Bender schon die Segel gestrichen hat, bevor er mit den Aufräumarbeiten des peinlichen Projektes rund um den Flughafen Berlin Brandenburg überhaupt angefangen hat, traut sich jetzt offensichtlich Hartmut Mehdorn. Mehdorn ist einer, der sich auskennt in Sachen Luftverkehr. Der Versuch eines harten Sparkurses, den er zuletzt als Interims-Chef der zweitgrößten Fluggesellschaft Air Berlin aufs Auge drückte, macht das klar. Fraglich ist, ob er in der Lage sein wird, ein noch nicht einmal begonnenes Desaster zu entzerren. Da geht es um andere Dinge, da geht es um eine Sanierung einer Luftblase. Keine konkreten Zahlen, keine konkreten Vorgaben. Wo also anfangen?
Mehdorn’s CV zumindest passt wie die Faust aufs Auge. Als Ingenieur der Luftfahrtbranche bei prominenten Flugzeugbauern wie Aerospace, DASA, Airbus und Messerschmidt Bölkow-Blohm begann er seine steile Karriere. Immerhin war er 30 Jahre lang in diesem Segment tätig. Selbst ist er gelernter Segelflieger, motorisierte Maschinen durfte er zuweilen lenken, wenn ein Pilot neben ihm saß. Mehdorn ist zwar Ingenieur, doch aufgrund seiner wirtschaftsnahen Aufgaben für die Deutsche Bahn und Air Berlin vielleicht wirklich geeignet, kennt er sich doch in wichtigen logistischen, personellen und technischen Machbarkeiten aus, die ein reiner Wirtschaftsmanager vom Schreibtisch aus nicht einzuschätzen in der Lage ist.