Das Wunder blieb aus, Hugo Chávez ist tot, Venezuela weint um seinen Comandante

Das Wunder blieb aus, Hugo Chávez ist tot, Venezuela weint um seinen Comandante

Eine Ära, die ganz Lateinamerika in seinen Bann gezogen hat, ist zuende gegangen. Chávez hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Ob sein Kampf gegen die Reichen, gegen den Kapitalismus weitergeführt wird, ist die Angst der Venezuelaner. Sein Volk waren die Armen und für die hat er gekämpft bis zuletzt. Damit die Schulkinder am Morgen die Sonne früher sehen können, ließ er sogar die Uhren um eine halbe Stunde zurück stellen, in den Slums von Caracas war er der Messias, aber er schloss auch zweifelhafte Freundschaften auf seinem Weg in eine sozialistische Demokratie. Persone non grate wie Irans Mahmud Ahmadinedschad oder Syriens Baschar al-Assad zählte er zu seinen Freunden, aber an seine Feinde lieferte er Öl. 

Seit Sommer 2011 wurde Chávez auf Kuba wegen eines Tumors an der Leiste behandelt, immer wieder Bestrahlungen und Operationen. Bis zuletzt ließ er sein Volk im Gewissen, dass er unbesiegbar sei, dass er den Krebs besiegt hätte. Noch wenige Augenblicke vor seinem Tod sprach er seinem Volk aus dem Palast Miraflores in Caracas Zuversicht zu, sprach von Wundern, nannte aber einen Interims-Nachfolger.  Nicolás Maduro wird für 30 Tage bis zu den vorgeschriebenen Neuwahlen die Nachfolge von Hugo Chávez antreten, ein kaum machbares Erbe. Der Reichtum durch Ölvorkommen, das Chávez in die Lage versetzt hatte, mit westlichen Mächten zu pokern, und die grenzenlose Armut in den Slums, diese Gratwanderung muss man erst einmal bestehen.

Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist mit Chávez seine letzte Reise angetreten.

 

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