Bundesagentur für Arbeit vermittelt viel Schrott, Meister im Delegieren

Bundesagentur für Arbeit vermittelt viel Schrott, Meister im Delegieren

„Bieten Job mit lukrativem Verdienst, Erfahrung nicht nötig“. Das klingt doch einladend für den Sesselpupser an einem der Schreibtische der Arbeitsagentur. Diesen Job zu vermitteln lässt Beamtenherzen höher schlagen. Weg vom Tisch, Pause.

Leider ist das kein schlechter Scherz, sondern traurige Realität. Der aktuelle „Sex-Skandal“, wonach die Online-Jobbörse der Arbeitsagenturen Begleitdamen für Escort-Service für einen seriösen Kunden sucht, ist ja nicht das einzige Arbeitsangebot, das weder die Würde noch die gebeutelte Seele der Arbeitssuchenden auch nur im Entferntesten berücksichtigt. Ich persönlich war auch schon mal in der Lage, über die Arbeitsagentur Vermittlungsvorschläge annehmen zu müssen. Nach 30 Jahren als Projektmanager in einem Dienstleistungsunternehmen, das stillgelegt wurde, bin ich ohne Selbstverschulden arbeitslos geworden.

Die Angebote, die ich von den Schreibtischtätern des Arbeitsamtes erhielt, waren zu 90 % solche, für die ich entweder keine Vorkenntnisse, oder nicht die nötige Flexibilität als alleinerziehende Mutter einer damals kleinen Tochter hatte. Das erste Angebot war das, eine gute Excellliste zu erarbeiten, mit der man im Schlachthof besser den Überblick behalten könne, z.B. beim Schweinehälften-Zählen. Wäre ja auch ok gewesen, Erfahrungen in diesem Bereich habe ich tatsächlich. Aber, Arbeitszeit von 03.30 Uhr bis 07.30 Uhr in der Früh! Verdienst 780 Euro brutto! Toll oder?

Da könnte ich ja gut und gerne noch einen zweiten Job annehmen, was in München Gang und Gäbe sei. Und mein Kind? Damals 3 Jahre alt? Dieses Angebot war eines von vielen, die ähnlich geartet waren. Es zeigte in allen Fällen eines sehr deutlich auf, dem vermittelnden Arbeitsagentur-Beamten ist es völlig Wurst, wie es seinen „Klienten“ geht, Hauptsache weg vom Tisch! Das ist der echte Skandal und die Sache mit der Nutten-Vermittlung ist das Sahnehäubchen obendrauf. Wann werden die Mitarbeiter der Agenturen pädagogisch und psychologisch geschult, um ihre Arbeit, die sie glücklicherweise haben, in einer Form auszuüben, dass man sich verstanden fühlt und nicht als allerletzter Dreck?

„Normalerweise überprüfen wir alle arbeitsanbietenden Firmen“, erklärt Paul Ebsen (60), Sprecher der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. „Wir bedauern, dass uns diese Anzeige durchgerutscht ist und veranlassen die Entfernung.“ Herr Ebsen, wie wäre es mal mit Undercover-Boss? 

 

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