Annette Schavan ist zurückgetreten, die „Neue“ wurde bereits bekannt gegeben

Am Freitag Abend bot sie der Kanzlerin Merkel ihren Rücktritt an, den diese „schweren Herzens“ angenommen hat. Dabei stand die „Neue“, die’s nun richten soll, längst fest. Die noch amtierende niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka wird Annette Schavan’s Nachfolgerin, die Kabinettsumbildung ist mal wieder à la Merkel gewuppt worden. Das Berliner Kanzleramt hat schließlich viel Übung darin, Altgediente lautlos und dezent zu entlassen.

Am kommenden Donnerstag wird Johanna Wanka ihre Ernennungsurkunde von Bundespräsident Joachim Gauck überreicht bekommen, während dieser die schwierige Aufgabe hat, gleichzeitig Annette Schavan nach 8 Jahren zu entlassen. Schavan wird ihr Mandat als Bundestagsabgeordnete behalten, mit ihrem Rücktritt als Bildungsministerin wollte sie dieses Amt nicht beschädigen, obwohl sie nach wie vor bestreitet, in ihrer Doktorarbeit vorsätzlich abgeschrieben oder getäuscht zu haben. Ihr Handeln ist und war immer loyal, ihr Rücktritt ist also konsequent, eine Klage gegen die Vorwürfe wird eher nicht zum Erfolg führen.  „Zuerst das Land, dann die Partei und dann die Person“, eine Maxime, an die sich Schavan gehalten hat, außerdem kann sie sich jetzt umso mehr auf ihr Bundestagsmandat konzentrieren.

Ganz sicher wird Annette Schavan nicht die Letzte gewesen sein, der man eine Plagiatsaffaire vorgeworfen hat, denn schließlich hatte Schavan selbst die Prüfung ihrer Doktorarbeit durch die Universität mit angeregt, also ist sie jedenfalls davon ausgegangen, dass ihr nichts nachgewiesen werden kann. Und wer weiß, wie viele noch in diesem Irrglauben leben. Zieht Euch warm an!