Der „Arabische Frühling“ hat terroristische Islamisten geweckt
Was vor einiger Zeit noch aussah, als dass islamistische Gruppierungen in den Hintergrund gedrängt worden seien, als dass das Volk sich nicht mehr unterkriegen lässt, als dass mehr Demokratie in Nordafrika einziehen würde, ist jetzt Angst, Schrecken und Anführern gewichen, die längst die Zügelübernahme vorbereitet hatten. Die ganze Euphorie um befreite Strukturen und um Weltoffenheit hat dazu beigetragen, dass der Terror mehr denn je zur Gefahr für die ganze Welt wird.
Das blutige Geiseldrama, das sich derzeit auf einem Gasfeld in Algerien abspielt, war von langer Hand geplant. Der sog. Marlboro Mann, Moktar Belmoktar, ein Terrorist mit Glasauge, hat Osama Bin Laden zum Vorbild und kennt keine Gnade. Was sich genau abspielt, weiß momentan niemand. Angeblich konnten zwar über 600 Geiseln fliehen oder befreit werden, viele sitzen jedoch noch in der Todesfalle der Religionskrieger fest.
Die Terrorgruppe „Mouthalimin“ („Die mit Blut unterzeichnen“) scharrt willige Kämpfer und Verbündete aus ganz Afrika um sich, das gelingt. Der Terror nimmt kein Ende. Die Forderungen des Terrorfürsten Belmoktar, dessen Sohn übrigens Osama heißt, liegen außerhalb des Machbaren, wenn man sich diesem Krieg nicht beugen möchte und schon gar nicht Verletzbarkeit zeigen darf. Der Abzug der Franzosen aus Mali würde das Land in einen „Afghanistan-Zustand“ versetzen, die Freilassung von terroristischen Gefangenen in den USA käme einer Ohnmacht vor dem feindlichen Islam gleich und würde dessen Position weiter stärken.