Neonazi’s Deckmäntelchen, der Sport
Es ist zum Haare-Raufen. Da denkt man als treu umsorgendes Elternteil, dass man das Beste für sein Kind tut, indem man es in einen Sportverein steckt, und die Gefahr, die da lauert, ist eine der größten für meine Begriffe überhaupt. Die Kinderfänger von Braunau. Die Neonaziszene!
Gerade in Sportvereinen nämlich sind sie präsent, machen sich unbemerkt bzw. – und das ist noch schlimmer – irgendwie ignoriert oder gar anerkannt – breit. Sport und Politik, das sind zwei Paar Schuhe? Weit gefehlt!
Ein eher prominentes Opfer forderte die Neonazi-Szene in der Ruderin Nadja Drygalla, die im August 2012 das olympische Dorf in London verlassen musste, als man deren Beziehung zu Michael Fischer aufdeckte. Michael Fischer, der zwar von sich selbst behauptete, der rechtsextremen Szene abgeschworen zu haben, der aber höchster NPD-Funktionär war. Abgeschworen hin, abgeschworen her, wer dieses Gedankengut in sich trägt …
Warum wurde eigentlich aus dem Vorhaben des Innenministeriums, nach dem eine finanzielle Sportförderung von politischer Gesinnung abhängig gemacht würde, nichts? Genau das wäre der einzig richtige Weg, um die Jugend, die sich doch so gerne und so leicht beeinflussen lässt, von was auch immer, aufzufangen und ihnen den nötigen Halt und die nötige (nicht nur politische) Bildung einer Sportgemeinschaft zu geben. So bleibt es, wie es immer war. Neonazis sind auf dem Vormarsch, und zwar gerade in Vereinen mit Kinderförderung!
Der Verfassungsschutz, seit der Aufdeckung der NSU-Mordserie, endlich mal unter die politische Lupe genommen (wenn auch zu spät), muss endlich handeln! So kommt das Voranpreschen in Sachen Rechtsextremismus in Sportverbänden von Frau Winfriede Schreiber, ihres Zeichens Chefin des Verfassungsschutzes Brandenburg, gerade recht, um aus der progressiv voranschreitenden Spirale eine zu machen, die aufdeckt, statt verdeckt. Erschreckend, wie Mütter und Väter teilweise agieren, obwohl sie um die politische Gesinnung des Trainers ihrer Kinder wissen. „Der ist doch gut und der tut uns doch nichts“!
Und solange es Eltern gibt, die vielleicht nichts mit der rechtsextremen Szene zu tun haben, diese aber dulden, laufen unsere Kinder Gefahr, bald mittendrin zu sein, ohne es zu wollen. Und mein Credo, dass ich froh bin, dass meine Tochter in mehreren Sportvereinen tätig ist und somit in guten Händen ist, stimmt mich nicht mehr so zuversichtig, seit ich weiß, wie subtil die Herren Nazis sich einbringen in den ganz normalen Alltag.
Bitte schaut alle hin und meldet beim geringsten Verdacht Euer Misstrauen an! Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Ich hab’s getan und bereue es nicht. Everybody’s Darling muss nicht sein!