Der Tod des Schiedsrichtersprechers Manfred Amerell

Der Tod des Schiedsrichtersprechers Manfred Amerell

In seiner Münchner Wohnung im Stadtteil Neuhausen wurde Manfred Amerell tot aufgefunden. Es wird vermutet, dass er sich das Leben nahm.

Amerell muss sich bereits vor Tagen das Leben genommen haben, denn sein Briefkasten quoll über und Freunde und Verwandte konnten ihn tagelang nicht mehr erreichen, woraufhin sie nunmehr die Polizei gerufen haben. Amerell arbeitete zuletzt als Schiedsrichter-Sprecher beim DFB, war dann aber in eine Affaire verwickelt, die ihn wohl zu dieser Verzweiflungstat getrieben hat. Anfang 2010 soll er sich seinem Schiedsrichterkollegen Michael Kempter sexuell genähert haben, die Beschuldigung konnte nie wirklich nachgewiesen werden, der Makel blieb an Amerell, der verheiratet war und zwei erwachsene Töchter hat, kleben. Auch der in dem Verfahren geschlossene Vergleich zwischen Kempter und Amerell wies darauf hin, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen war.

Amerell lebte wohl in ständiger Angst um neue Anschuldigungen und Beweise gegen seine Person. Michael Kempter äußerte sich nicht klar, einigte sich jedoch auf die gummihafte Wortwahl,  „dass in Amerells Wahrnehmung seine Ablehnung der Annäherungsversuche Amerells als nicht deutlich genug erschienen sein könnten“. Manfred Amerell selbst, der von allen Ämtern zurückgetreten war, sah das gesamte Spektakel als Hetzkampagne gegen ihn selbst und als Folter für seine Familie.

Es wurde eine mediale Schlammschlacht ausgetragen mit bis zuletzt offenem Ende, der abgeschlossene Vergleich ließ Spekulationen und Vermutungen eher hochkeimen. Das konnte Manfred Amerell, der vor seinem Amt als Schiedsrichter-Sprecher geschäftsführend tätig war u.a. bei 1860 München, FC Augsburg und beim Karlsruher SC, offensichtlich nicht mehr ertragen. Dennoch ermitteln die Aufklärungsbehörden in alle Richtungen, um zumindest dieses Verfahren zu einem richtigen Ende zu bringen.

 

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