Stolper Steinbrück, erst die dummen Nebeneinkünfte, jetzt die ehemalige Heuschrecke
Diesen Anfang hätten sich wohl Peer Steinbrück wie auch seine SPD ganz ganz anders vorgestellt. Wie schnell kann es gehen, dass aus einem vermeintlichen Gutmenschen jemand wird, der doch einige Steine aus seiner Vergangenheit wegräumen muss, um ernst genommen zu werden und um – wenn überhaupt – das Vertrauen seiner Wähler wieder zu gewinnen.
Warf Steinbrück doch ein Auge auf den Autor Roman Maria Koidl, der ihm als Wahlkampfberater, insbesondere im Segment Internet und Onlineplattformen, zur Seite stehen sollte. Kaum waren die beiden sich einig, ist die Liaison auch schon wieder beendet, denn die Vergangenheit des Herrn Koidl stößt nicht nur den Parteigenossen auf. Sehr scharf kritisierten die SPD, aber auch die anderen Parteien, damals die sogenannten Hedgefonds als Heurschreckenplage, virtuell verpuffte Finanzblasen mit völlig untransparenten Anlagenfonds und mit selbst ernannten Beratern, die aus allem Geld machen und die die „Kleinen“ kaputt machen und vertreiben. Das gehört sich nicht, schon gar nicht für die Sozialgenossen. Mist ist nur, dass Peer Steinbrück sich nun mal Herrn Koidl ausgesucht hatte und das, obwohl dieser bekanntermaßen Berater von zwei Investmentfonds, Investment Fund Värde Partners Europe und Cerberus Global Investors, war.
Eine Heuschrecke also.
Roman Maria Koidl selbst soll sein Angebot zurück gezogen haben, da er dem Kanzlerkandidaten durch die „verleumdende Berichterstattung gegen ihn selbst“ nicht schaden möchte. Woher die beiden sich kennen und warum Peer Steinbrück diesen Wunschkandidaten ins Auge gefasst hatte, müssen wir uns jetzt halt aus den Fingern saugen. Aber das sollte gar nicht so schwer sein.