Neue Salami-Lappalie: Peer Steinbrück fuhr mit der „NetzCard First“ zu seinen Vorträgen
Parlamentarier erhalten von der Bahn eine Gratis-Karte für die erste Klasse, die sog. „NetzCard First“. Diese soll Peer Steinbrück auch in Anspruch genommen haben, um zu seinen außerparlamentarischen Nebenjobs anzureisen. Das ist doch in Ordnung!
Das wäre ja so, als wenn der Angestellte, dem z.B. eine MVV Monatskarte von seinem Arbeitgeber (steuerbegünstigend) bezahlt wird, damit nicht mal abends in die Oper fahren dürfte oder am Wochenende sonst wohin. Jetzt wird Steinbrück zerfieselt nach allen Regeln der Kunst, und das in einer dermaßen kleinkarierten Art, die 1. viel wertvolle Zeit in Anspruch nimmt, und 2. wahrlich nicht das Problem darstellt. Das nächste Mal wird irgendein übereifriger Journalist rauskriegen, dass Herr Steinbrück möglicherweise während der Dienstzeit in der Nase gebohrt hat oder mit seiner Frau telefoniert hat. Und das alles auf Kosten des Steuerzahlers. Das ist doch lächerlich!
Gibt es nicht echte Probleme, die da zu lösen wären und über die man schreiben sollte? Wer bezahlt eigentlich diese übereifrigen Detektivjournalisten, damit die bis ins kleinste Detail versuchen, etwas ans Licht zu bringen, was niemanden interessiert? Da geht’s doch indirekt auch um Vorteilnahme und Wettbewerbsverzerrung des jeweiligen Zeitschriftenverlags. Denn damit wird der geneigte Leser geködert, die vermeintliche Sensationspresse zu kaufen, ohne auch nur das geringste von dieser Information zu lernen.
Die Vorträge und die dafür einkassierten Honorare während der Arbeitszeit, das ist das Thema. Und auch hier sollte man erst einmal friedfertig davon ausgehen, dass die Überstunden des designierten Kanzlerkandidaten die Vortragsabwesenheiten relativieren müssten, würde man sie kleinlichst aufschreiben. Dennoch ist es nicht gut, was da so getrieben wird und für wie blöd der normale Bürger gehalten wird.
Ich fühle mich verarscht, und zwar von allen Politikern.