Bald Schachmatt? Norbert Röttgen als letztes Bauernopfer zum Schutz der Königin Merkel
Zur Tagesordnung wollte Angela Merkel sehr schnell übergehen nach dem Wahldesaster in NRW, kurz und knapp Blumen an den Verlierer Röttgen übergeben, die üblichen Worte, und dann weiter so, als wäre nichts gewesen, also typisch Merkel? Ganz weit gefehlt.
Die Kontinuität beim Voranschreiten zum Thema Energiewende müsse gesichert und bewahrt bleiben, Norbert Röttgen wurde in dieser kurzen und knappen Pressemeldung am Montag nach der Wahl nicht mit einem Wort benannt. Nur das Projekt an sich. Das war’s dann wohl, das war das erste, was ich mir da bereits gedacht hatte. Und am Mittwoch dann der für alle ach so überraschende und brutale Rauswurf?
Die einzig richtige Entscheidung, um die eigene Haut und Macht zu retten, denkt man in Kanzlerdimensionen. Ein nächstes Regierungsmitglied, welches damals, vor langer langer Zeit Ambitionen hätte haben können, Merkel vom Thron zu werfen, musste die Koffer packen. Und Merkel hat sich auch vom letzten Rivalen getrennt, der ihr ans Knie hätte pissen können, jedoch weit vor der Wahl und vor dem merkwürdigen Wahlkampf des einstigen Lieblingsschülers.
Röttgen ist in jedes Fettnäpfchen getreten, in das man treten konnte und sein Dasein hing nur noch von der Gnade Angela Merkel’s ab. Gegen Merkel’s Politik für den eigenen halbherzigen Wahlkampf zu wettern, sich nicht festlegen wollen auf die Rolle der Opposition im Falle einer (von allen erwarteten) Wahlniederlage, schleppender bis gar kein Fortschritt in der Hauruck-Energiewende, diese Strategie bei der Aufgabenverteilung war ein genialer Schachzug der hochintelligenten Frau Dr. Angela Merkel.
Die Handlungsfreiheit der Königin ist wieder hergestellt, das Image wackelt gewaltig.
Ihr nächstes Opfer und zugleich die einzig mögliche und verbliebene Personalwahl wird die Nachfolge von Norbert Röttgen im Umweltministerium aufnehmen. Merkels neue Personalentscheidung für die Energiewende heißt Peter Altmaier. Wohl der loyalste unter den Loyalen und mit seiner Ausstrahlung alles andere als ein möglicher Rivale? Altmaier ist hoch intelligent und gradlinig. Vorsicht ist ab sofort bei jedem Spitzenkandidaten für jedes Spitzenamt in der CDU geboten, ist doch der Stuhl nun doch schon ein wenig abgesägt, auf dem die Kanzlerin sitzt.
Und Peter Altmaier kann mobile und social media! Twittern was das Zeug hält und nah am Wähler bleiben, Piratenpartei wir kommen!