Kinder und Freiluftfans aufgepasst! Hochgiftige Raupen im Anmarsch
Ab Ende April, also jetzt, schlüpfen sie wieder, diese vermeintlich harmlosen und possierlichen Tierchen, aus denen ein wunderschöner Schmetterling entstehen wird. Aber Vorsicht! Es gibt eine Art Raupen, die höchstgiftig und gefährlich ist. Die sog. Eichenprozessionsspinner bilden im dritten Larvenstadium giftige Brennhaare mit Widerhaken aus, jeder Kontakt kann fatale Folgen haben für Mensch und wohl auch Tier.
Jede Berührung führt zu starken allergischen Reaktionen bis hin zu hohem Fieber und Atemnot. Besonders gefährlich für Menschen, mit schwachem Immunsystem. Bayern gehört zu den besonders betroffenen Regionen, und fand man die Raupen früher begrenzt in Eichenwäldern und auf Eichen, so breiten sich die Tiere heutzutage auch auf Wiesen und Feldern, auf Spielplätzen und Straßen aus. Überall kann man mit dem Gift in Berührung kommen, daher ist es angebracht, jeglichen Kontakt mit Raupen zu vermeiden.
Die Raupenplage hat bereits vermehrt zu Schließungen von Freibädern, Spielplätzen und anderen befallenen Terrains geführt. Sind Raupennester und Raupen erst einmal da, wird mit schwerem Gerät dagegen vorgegangen. Die Nester und Raupen werden mit Schutzanzügen in Verbrennungsanlagen gebracht und dort vernichtet. Leider ist dies nur ein kleiner Trost, denn es reicht schon, das Gift nur einzuatmen und oftmals bleiben nach der Häutung die giftigen Härchen mit Widerhaken auf den betroffenen Plätzen zurück. Das alleine reicht schon aus, Überempfindlichkeitsreaktionen, Juckreiz, Asthmaanfälle etc. hervorzurufen.
Es wird empfohlen, Eichenwälder zu vermeiden und auch sonst empfindliche, nackte Hautstellen zu bedecken. Hat man erst einmal Kontakt mit dem Gift gehabt, soll man schnellstmöglich unter die Dusche gehen, seine Kleidung wechseln und waschen. Bei weiterhin bestehenden Reaktionen muss man sofort einen Arzt aufsuchen.
Es bleibt einem aber auch gar nichts erspart. Der Angriff der Horrorraupen. Was wie ein billiger Horrorstreifen klingt, ist leider nackte Tatsache.