FC Bayern München, Pokal-Viertelfinale ohne Mark van Bommel
Er hat sich bereits verabschiedet, kurz, knapp und nicht ganz schmerzlos. Der Kapitän und Leader des FC Bayern wird möglicherweise schon heute für seinen neuen Verein, den AC Milan, für das Coppa-Italia-Spiel bei Sampadoria Genua, Fußball spielen. Die Personalie van Bommel zieht sich seit Frühjahr 2010 hin, als ihm der Verein des Rekordmeisters immerhin einen Zweijahresvertrag angeboten hatte und van Bommel dies ignorierte. Von sich aus reduzierte er dieses Angebot, nach dem sich wohl tausend andere Spieler die Finger abgeleckt hätten, auf ein Jahr runter.
Doch dann kam alles anders, als es sich van Bommel vorgestellt hat. Verletzungsbedingt musste der FC Bayern zwei Monate auf seinen Kapitän verzichten, das Verhältnis zu Trainer und Vereinsführung kühlte merklich ab. Bei einer Vorsprache im Führungskreis des Rekordmeisters, in der er nun gerne diesen Zweijahresvertrag unterschreiben wollte, lehnten die das freilich ab. Der Status Mark van Bommel’s bröckelte, er wurde zusehends unsicherer und Louis van Gaal nahm sich kein Blatt vor den Mund, auch nicht bei seinem holländischen Kollegen. Van Gaal begann, eine andere Mittelfeld-Zentrale mit Schweinsteiger und Kroos einzurichten. Wolfsburg roch die Lunte und versuchte, van Bommel abzuwerben, ohne Erfolg.
Jetzt ging es alles sehr schnell. Ablösefrei und ohne Wehmut ließ der große FC Bayern ihn gehen. Von einer Minute auf die andere. Das muss weh tun! Philipp Lahm wird das Kapitänsamt und die Leaderrolle vorübergehend übernehmen, die wichtige Übersicht im Mittelfeld obliegt erst einmal Bastian Schweinsteiger an der Seite von Luiz Gustavo.
Wenn er seinen Marktwert für den FC Bayern testen wollte, hat Mark van Bommel zu hoch gepokert. Die Ablehnung des großzügigen Zweijahresvertrages war der Anfang vom Ende. Viel Erfolg in Mailand.