Familie zu Guttenberg, ein Dorn im Auge der Neider
Die Stimmen werden lauter und kritischer, wenn es um die Afghanistan-Reise der Familie zu Guttenberg geht. Im Schlepptau hatten die dann auch noch Johannes B. Kerner, der vor Ort eine Sendung aufzeichnen durfte, und Abgeordnete, ausschließlich aus den eigenen politischen Reihen. Der Besuch war der traditionelle Weihnachtsbesuch eines Verteidigungsministers in Krisengebieten, in denen u.a. auch deutsche Soldaten stationiert sind. Dass ein derartiges Handeln sofort auf Widerstand der Nichtbeachteten stoßen würde, war dem Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ganz sicher bereits bei seiner Reiseplanung gewiss. Doch die Frage lautet, was der Besuch im fernen Kriegsgebiet Afghanistan bewirken soll, und auch hier gibt es große Divergenzen. Ganz sicher war den weiblichen Soldaten mehr mit einem vertraulichen und verständnisvollen Gespräch unter vier Augen mit Frau zu Guttenberg geholfen, als wenn ein SPD-Abgeordneter sich „ein Bild von der Lage dort“ verschafft hätte, um im Anschluss daran die Verteidigungsstrategie des Herrn zu Guttenberg kritisieren zu können.
Und dass Johannes B. Kerner aus diesem Kriegsgebiet sendet, entspricht eher der Suche nach Wahrheit und Transparenz, auf die der deutsche Bürger ein Recht hat, als wenn man diplomatisch verschweigt und die Soldatinnen und Soldaten mit einem kräftigen Händedruck und Dankbarkeitsbezeugungen überhäuft. Davon haben weder der Wähler, noch diejenigen, die ihr Weihnachtsfest in Afghanistan verbringen, etwas. Ich glaube wirklich, dass keiner wirklich erahnen kann, was sich in den Köpfen der Stationierten vor Ort abspielt, und dass ein echtes Interesse daran mehr tröstet, als das, was die Politiketikette vorschreibt. Und zu echtem Interesse gehört eben auch mediale Präsenz und nicht Ignoranz.
Der Besuch diente nicht seiner Partei, sondern nur denen, die in den Kriegsgebieten für uns alle gerade stehen. Und dass Karl-Theodor zu Guttenberg trotz aller Kritik seinen Standpunkt weiterhin vertritt, ist ein gutes Zeichen dafür, dass es ihm nicht nur um irgendeine Wählergunst und politische Vorteile geht. Seine Frau wird auch weiterhin mitreisen, wenn eine nächste Reise ansteht. Und die Soldaten wird’s freuen. Das sind der Grund und das Ziel des Besuchs.