Das Phänomen Berlusconi, die Ohnmacht Italiens
Mit 314 zu 311 Stimmen kam Berlusconi glimpflich aus dem Misstrauensvotum hervor. Jeder weiß, dass viele Stimmen vom mächtigen Großaktionär Italiens gekauft wurden und keiner kann sich dagegen wehren. Die schwächelnde und unorganisierte Opposition hat erneut das Nachsehen. Davon mal abgesehen, gibt es einfach keinen, der eine so sehnlich herbeigewünschte Nachfolge Berlusconi’s antreten könnte.
Berlusconi hat damit zwar keine allein handlungsfähige Regierung mehr, aber es wird noch den ein oder anderen geben, der für Berlusconi’s Einfluss und Macht bereit ist zu tun, was immer schon getan wurde. Berlusconi wird weiterhin seine „Freunde“ subventionieren, sie an wichtigen Stellen positionieren und ihnen damit ein Dolce Vita ermöglichen, welches sie ohne ihn nie haben könnten. Amigo ist ein italienisches Wort und schon die alten Römer wussten es für sich zu gebrauchen.
Wenn Frau Merkel diesen Einfluss durch Besitz fast der gesamten Medienlandschaft in Deutschland hätte, hätte es damals wahrscheinlich auch keine große Koalition gegeben, ein Bad in der Karibik, ein kleines Yächtchen auf Malle oder eine bestbezahlte Position an unwichtiger Stelle? Wer sagt da noch Nein?