Bevor’s der Fiskus bekommt, Leute, verprasst Euer Geld, schnell!

Bevor’s der Fiskus bekommt, Leute, verprasst Euer Geld, schnell!

Das Jahr 2010 liegt in seinen letzten Zügen. Für diejenigen, die wichtige Anschaffungen planen, wird’s jetzt eng. Kauft in diesem Jahr, was zu kaufen ist, baut, was zu bauen ist, renoviert, was zu renovieren ist. Denn schon im nächsten Jahr fallen wertvolle Steuevorteile weg. Und wer möchte schon dem geliebten Finanzamt etwas schenken? Die tun’s ja auch nicht. Handwerkerleistungen können mit bis zu 1200 Euro pro Jahr von den Steuern abgesetzt werden,  jedoch nur die  Anfahrts- und Arbeitskosten, nicht das Material. Also, schnell noch die Wohnung renovieren lassen, die Waschmaschine reparieren lassen oder endlich den alten Teppich raus und Parkett rein. Wer viele Medikamente oder Gesundheitsbehandlungen in Anspruch nimmt, kann den zwischenzeitlich immer höher werdenden Eigenanteil als außerordentliche Belastung steuerlich geltend machen, es lohnt sich also, sämtliche Quittungen zusammen zu kratzen und für die Steuererklärung parat zu halten.

Vor Weihnachten wird viel gespendet. Neben der Hilfe, die man damit leistet, lassen sich sogar ein paar Fiskuskröten einsparen. Spendenquittungen aufheben, für Beträge unter 200 Euro reicht ein Überweisungsbeleg. Spenden können als Sonderausgaben mit bis bis zu 20 % der gesamten Einkünfte abgesetzt werden. Am 30. November war zwar deadline für das Eintragen eines Steuerfreibetrags noch für 2010, aber wer dies jetzt für 2011 tut, wird bereits im Januar 2011 ein Plus auf seinem Nettolohn verzeichnen können. Dazu zählen Fahrtkosten, Kosten für Kinderbetreuung, haushaltsnahe Dienstleistungen. Der Antrag muss direkt beim Wohnsitzfinanzamt gestellt werden, damit der Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen wird.

Alles, was man für seine Arbeit braucht, sollte man versuchen, steuerlich geltend zu machen. Sprich Büromaterial, Software, Computer, sogar Literatur. Also lohnt es sich, wer bisher seine Quittungen nicht aufgehoben hat, jetzt noch sein Archiv zu füllen, oder gar einen neuen PC anzuschaffen. Auch für Angestellte sind derartige Ausgaben als Werbungskosten absetzbar, einen Versuch ist es immer wert. Außerdem dürfen ja, wie bereits berichtet, ab 2011 wieder Kosten für das Heimbüro abgesetzt werden. Wer ein solches nicht in den eigenen vier Wänden stellen kann, der sollte sich einen kleinen Raum anmieten, die Kosten dafür werden sogar voll anerkannt vom Finanzamt. Das gilt natürlich nicht für den Büroangestellten, der abends einen Raum für seine privaten e-mails vorhält oder so. Man muss dem Finanzamt schon einigermaßen plausibel beibringen, dass dieser Arbeitsplatz notwendig ist, um seiner Arbeit nachzugehen. Weiterbildung ist auch ein Schlagwort. Wer sich bildet, der erhält Zuschüsse vom Vater Staat. Also mal ganz ehrlich, haben wir nicht alle Bedarf an Weiterbildung?

Und wer woanders als zuhause wohnt, aus welchen Gründen auch immer, sollte in jedem Fall versuchen, steuerliche Vorteile für die sog. doppelte Haushaltsführung zu nutzen. Besonders beeilen müssen sich die Bauherren, denn das lukrative Steuersparmodell wird es in 2011 nicht mehr geben. Also Planung abschließen und noch in diesem Jahr alle Unterlagen dafür eingereicht haben. Dann klappt’s auch mit dem Finanzamt …


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