Pünktchen und Anatol
Anatol hätte zu wenig Pünktchen, um hier bleiben zu dürfen? Pünktchen würde Anatol aber gerne dabei behilflich sein, ihm viel von seiner Sorte abzugeben, wenn er doch nur dazu bereit wäre? Bereit wäre er vielleicht schon, aber wenn er nicht muss? Nicht einmal der deutsche Hans würde viele Pünktchen sammeln wollen, wenn er nicht müsste, oder?
Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Punktverächter heiß‘.
Was gibt es denn zu verlieren, wenn man dieses (oder auch ein anderes, egal!) viel zitierte und hinlänglich erfolgreiche und bekannte Punktesystem auch in Deutschland einführen würde? Das einzige, was es derzeit nicht zu verlieren gibt, ist die Zeit, die mit ideologischen Debatten und populistischem Wa(h)lfang verplempert wird, keineswegs aber zielführend ist.
Wenn von Anfang an für jeden Bewerber erkennbar ist, welche Qualifikationen notwendig sind für ein Arbeitsvisum, fallen komplizierte nachträgliche Prüfungen von Auslandsabschlüssen weg. Was hindert die Regierung an einer derartigen notwendigen Lösung? Wo bleibt das abgesicherte, papierwütige, bürokratische, vertragsgeile (sorry) Deutschland?
Verheddert in falsch verstandenem Populismus? Wer integrationswillig ist, würde sich über ein klares System, über ein klares Lernziel freuen. So tappen alle im Dunklen und keiner kennt sich aus. Wo dürfen denn unsere Einwanderer beweisen, wie gut sie sind, außer sie kommen sowieso erst aufgrund eines festen Angebotes? Die Integrationsmaßnahmen umfassen lediglich einen Kleinstbereich an Anforderungen, jedoch keinesfalls einen Anreiz für Fachkräfte, und an denen mangelt es erheblich, so lange die Bildungspolitik in Deutschland nicht zur Erntehelferin für die eigenen Ressourcen heranwächst. Wenn überhaupt, dauert das jedoch zu lange.
Brüderle hin, Brüderle her. Dieses Mal hat er doch Recht, oder? Und da wäre sowas wie eine Einigung in der amtierenden Koalition sicht- und bemerkbar, was auch schon lange nicht mehr vorgekommen ist.
Trotz ihrer wohlhabenden Eltern muss Pünktchen auf Druck des Kinderfräuleins und ohne Wissen der Eltern mit ihr betteln gehen. Dabei lernt sie Anatol kennen, der ebenfalls bettelt, allerdings aus echter Not. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebensverhältnisse werden Pünktchen und Anatol dicke Freunde, die viel miteinander unternehmen.