Chinas schwarze Löcher, seit der Friedensnobelpreis an den Richtigen ging
Eine Schande für China sei die Verleihung des Friedensnobelpreises an den seit fast 2 Jahren inhaftierten Liu Xiaobo.
China steht jetzt erst einmal dumm da, denn es ist genau das passiert, was dieses unheimliche Land mit seinen unheimlichen Menschenrechtsverletzungen, mit seinen diktatorischen Meinungsverboten, mit seinen wirtschaftlichen und hochtechnischen, übermäßig wachstumsfördernden Potenzialen nicht gebrauchen konnte. Der Staatsfeind Nr. 1 bekam den Friedensnobelpreis 2010. Liu Xiaobo weiß davon nichts, der ist seit Anfang Dezember 2008 nicht das erste Mal abgeschirmt von der Öffentlichkeit, seinen Kampf für die Demokratie hat er niemals aufgegeben. Liu ist Mitbegründer und früherer Präsident der unabhängigen chinesischen Schriftstellervereinigung P.E.N, gilt als einflussreichster Dissident Chinas. Der 54-jährige Literaturkritiker ist einer der Hauptinitiatoren der „Charta 08”, in der politische Reformen und freie Wahlen gefordert werden. Das im Internet verbreitete Manifest wurde inzwischen von mehr als 10 700 Menschen unterzeichnet. Zur Zeit ist Liu Xiaobo wieder einmal, seit Anfang Dezember 2008, in Haft. Dort wird er, wenn nicht ein Wunder geschieht und dieser Friedensnobelpreis ein richtiges Zeichen für eine positive Wende in den Kreisen der chinesischen Regierung bewirkt, noch weitere 9 Jahre verbringen müssen. Zuvor war der frühere Universitätsdozent unter anderem wegen seiner Beteiligung an der Demokratiebewegung auf dem Tiananmen-Platz 1989 rund 18 Monate inhaftiert. 1996 wurde er zu dreieinhalb Jahren Umerziehungslager verurteilt. Festnahmen, Überwachung und Hausarrest gehörten seither zu seinem Alltag.
Nicht ohne Grund und auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist da der Vergleich mit dem großen Nelson Mandela, der sich unter größten Gefahren und mit allen Konsequenzen nicht hat verbiegen lassen, der selbst nach 25 Jahren Haft die Größe besitzt, zu verzeihen. Ein wahrhaftiger Gott bzw. Engel auf Erden für die Menschheit, besser gesagt für die Menschlichkeit.
Die Art, mit der Peking versucht hat, die Preisverleihung im Ausland zu verhindern, lässt erahnen, was das Regime veranstalten wird, um seine Kritiker im Inland mundtot zu machen. Als das Preiskomitee in Oslo die Preisverleihung an Liu Xiaobo damit begründete, dass Meinungsfreiheit in China reine Theorie sei und es diese nicht gäbe, schaltete Peking alle Übertragungen ab. Die Bildschirme blieben schwarz, ins Internet bekommt man zu diesem Thema keine Verbindung. Die Beziehungen zwischen Norwegen und China werden zwar unter dieser mutigen Preisverleihung leiden, dennoch ist zu befürchten, dass die Rache Chinas wieder einmal die Menschen im Lande treffen wird, und davon wird Norwegen nichts mehr mitbekommen, oder doch?
Das Zeichen wurde gesetzt, hoffen wir, dass die Obrigkeit in China aus dieser Schockstarre ein wenig geläutert hervorgeht, nicht zuletzt, um sich selbst zu rehabilitieren, denn die Welt blickt auf China, wie nie zuvor.
Es ist unerhört, dass ein Mensch im Gefängnis sitzen muss, weil er seine Meinung öffentlich geäußert hat.
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