Jetzt geht’s lohoos … die 177. Wies’n im 200. Jahr beginnt schon heute

Jetzt geht’s lohoos … die 177. Wies’n (Oktoberfest) im 200. Jahr beginnt schon heute

Bereits heute, 17. September 2010, beginnt die diesjährige historische Wies’n im Südteil des Festgeländes, wo man den Anfängen des Oktoberfests im frühen 19. Jahrhundert gedenkt. Die nostalgische Wiesn besteht aus alten Karussellen, einem Ausstellungszelt des Münchner Stadtmuseums, einem Tierzelt des Tierschutzvereins, einem historischen Festzelt sowie einem Kulturzelt und kostet 4 € Eintritt. Erstmals seit 1960 gibt es auf der diesjährigen historischen Wies’n 2 x täglich ein Pferderennen, denn ein Pferderennen zur Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese am 17. Oktober 1810 ist der Ursprung und die „Geburt“ der heutigen Wies’n. In diesem Jahr findet das Oktoberfest zum 177. Mal statt, Kriege, Inflation und Nachkriegswehen ließen es insgesamt 24 Jahre nicht zu, dieses Herbstfest zu feiern. Im Kulturzelt Herzkasperl lebt bayerische Kultur und Volksfestatmosphäre neu auf. Der Wirt des Frauenhofer Restaurants Beppi Bachmaier lädt verschiedene Kabarettisten, Gstanzelsänger, die bekannte Biermösl-Blosn sowie Schauspielschüler der Münchner Otto-Falckenberg-Schule ein. Draußen sowie drinnen gibt es ca. 850 Plätze, Reservierungen sind möglich. Sehr angetan und begeistert bin ich von der Gelegenheit, sich in dieses Zelt seine Würstl selbst mitbringen zu dürfen. Die werden für die Gäste gebraten. Die Mass des etwas dunkleren und süßeren historischen Bieres kostet jedoch 8,80 €, das ist in etwa der diesjährige Durchschnittspreis für eine Mass Bier auf dem morgen beginnenden „aktuellen“ Oktoberfest.

Der Bierpreis auf der Wiesn liegt im Jahr 2010 zwischen 8,30 Euro und 8,90 Euro. Dies wurde am 26. Mai 2010 bekanntgegeben. Im Jahr 2009 lag der Preis für eine Maß zwischen 8,10 Euro und 8,60 Euro. Der günstigste Anbieter dieses Jahr ist das Burtscher-Zelt. Die leichte Preiserhöhung fällt aber nicht auf, da wohl jeder mindestens 9 € zahlen wird. Das Nachsehen haben die Bedienungen, denn der Aufschlag fällt entsprechend kleiner als letztes Jahr aus. Das Gleiche gilt für die Preise nichtalkoholischer Getränke, die wieder einmal irrsinnig sind. Für 1 Liter Tafelwasser zahlt man bis zu 8 €!!!, für Limo, Cola, Apfelschorle etc. sieht’s nicht besser aus.

Es gibt natürlich wieder neue, größere, wahnsinnigere und angsteinflößendere Fahrgeschäfte. Mit dem „Rocket“ geht es fast hoch bis zu den Sternen. Der überdimensionale Kettenflieger buxiert seine Fahrgäste 55 Meter über die Erde, wo sie sich in einem Radius von 32 Metern mit rund 60kmh drehen werden. Nur sechs Passagiere steigen gleichzeitig in Raketengondeln nach oben, die sich als Höhepunkt überschlagen werden. Ein bisschen harmloser, aber nicht weniger spannend wird es im „Alpenrausch“. In diesem Laufgeschäft müssen die Gäste durch Lasertunnel, Wasserspiele und über eine Toboggan-Rutsche. Echte Tiere gibt es in „Amazonas“, ein weiteres Laufgeschäft, in dem unerschrockene Abenteurer über einen Hindernissparcour an exotischen Spinnen, Reptilien und Fischen vorbei müssen.

Die Fahrpreise, ja die Fahrpreise. Ich warne zu allererst alle Eltern davor, auf den sog. Familientag reinzufallen. An zwei Dienstagen gibt es auf der Wiesn den Familientag mit vergünstigten Preisen für Kinder und Erwachsene, jeweils von 12.00 – 18.00 Uhr. Neben den Fahrgeschäften bieten am Familien- und Kindertag auch viele Imbissbuden Essen und Getränke zum Sonderpreis. So steht’s geschrieben. In Wahrheit steht man an diesen beiden Dienstagen unendlich lange an jedem Fahrgeschäft an und dann darf man den Karussellgenuss gerade mal Sekunden genießen. Die Falle schnappt zu, und das bei der Länge der Fahrzeiten. Eine riesige Abzocke und Geldmacherei. Ich werde nie wieder am Dienstag auf’s Oktoberfest gehen. Bisher wurden offizielle Fahrpreise nicht bekannt gegeben, also es nutzt nichts, hingehen und gucken. Die Schausteller wollen sich wohl gegenseitig nicht in die Karten schauen lassen.

Bei der Recherche der Hendl- und Entenpreise ging’s mir nicht viel besser: Ein kleiner Auszug aus dem Angebot der Wiesnzelte:

1/2 Hendl: ….. € incl. Bedienungsgeld
gefüllte Kalbsbrust …. €
1/2 Gutshofente, mit rohem Kartoffelknödel & Blaukraut: … Euro

aha, jetzt wissen wir Bescheid oder? Niemand lässt sich auch hier in die Karten schauen, aber ab morgen 12.00 Uhr wissen wir ja mehr.

Und es wird bereits heuer ein totales Rauchverbot in den Festzelten geben. Zum Hintergrund – seit dem 01. August gilt in ganz Bayern ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie. Dies wurde per Volksentscheid von der bayerischen Bevölkerung so entschieden. Obwohl die Wirte für die Wiesn 2010 eigentlich noch eine „Schonfrist“ hätten, soll das diesjährige Oktoberfest bereits rauchfrei werden. So nutzen die Wirte dieses Jahr als „Testlauf“ um zu sehen, wie ein totales Rauchverbot künftig am besten umzusetzen ist. Wenn man beim Rauchen erwischt wird, kommt man mit einer Ermahnung davon, eine 2. Ermahnung sollte man nur dann riskieren, wenn man eh grad gehen wollte :-(.

Ich bin neugierig, wie das abläuft, denn jedesmal zum Rauchen das Zelt zu verlassen, und dann wieder reinzukommen, erscheint kaum möglich. Bleibt die Hoffnung, dass das Wetter mitspielt und der gemeine Raucher gewohnterweise draußen bleiben kann. Ein Bierzeltfeeling mit Schunkeln, auf den Tischen Tanzen, Grapschen und inzwischen halbnackt Jodeln ist das natürlich nicht. Gemütlichkeit geht trotzdem vor, oder?

Die Stadt München (genauer der Stadtrat) hat dieses Jahr ein großes Herz gehabt und allen Münchnerinnen und Münchnern einen weiteren Tag geschenkt. So wurde das Oktoberfest 2010 um einen Tag (also um den Montag, 04. Oktober) verlängert. Dieser „Tag der Münchner“ wird hoffentlich zur Tradition. Denn an diesem Tag werden kaum mehr Touristen da sein, in den Bierzelten gibt es keine Tisch- oder Platzreservierungen und zudem, für einen (kurzen) Zeitraum, gelten auch ganz besonders günstige Preise bei den Schaustellern und Marktleuten. Das wird mein Tag.

Anreise für unsere Gäste: Mit dem Flugzeug landet man 40 Kilometer entfernt im Erdinger Moos. „Den Flughafen hat man deshalb so weit draußen vor der Stadt angesiedelt, weil dadurch den ankommenden Gästen die Möglichkeit gegeben werden sollte, sich langsam und behutsam auf München und Bayern einzustimmen“ (Bruno Jonas). Ist man dann endlich in der Stadt angekommen, wartet die nächste Herausforderung: Der öffentliche Nahverkehr, der MVV, ist nicht leicht zu durchschauen: Es gibt Busse, Trambahnen, U-Bahnen, S-Bahnen, Streifenkarten, Einzelfahrkarten, Tageskarten, Partnertageskarten, Kombitickets. Bruno Jonas empfiehlt: „Sollten Sie nicht gleich durchblicken, fragen Sie einfach einen Einheimischen, der wahrscheinlich auch nicht durchblicken wird.“ Doch um den MVV kommt man wohl nicht herum, denn mit dem Auto sollte man nicht zum Oktoberfest kommen. Die Parkplätze sind sowieso alle belegt. Und auch wenn der ehemalige Ministerpräsident Günther Beckstein findet, dass man nach zwei Mass noch fahren kann: die Polizei findet das nicht.

Ich habe festgestellt, dass in München und außerhalb Münchens (günstiger) nach wie vor viele Privatzimmer oder Appartements frei sind und vermietet werden, so dass auch der ganz Kurzentschlossene noch eine Chance auf Zimmer zu erschwinglichen Preisen hat. Z.B. Ebay Kleinanzeigen, Quoka, oder einfach „Zimmer Oktoberfest“ eingeben, alles ist möglich.

Öffnungszeiten der Zelte:

Bierausschank
Wochentags: 10.00 bis 22.30 Uhr
Samstags, Sonn- und feiertags: 9.00 bis 22.30 Uhr

Um 23.30 Uhr muss der Letzte weg sein. Wenn er immer noch nicht genug hat, lässt es sich in 2 Zelten mit Konzession bis 01.00 Uhr Nachts weiterfeiern: „Käfer Wiesn-Schänke“ und das „Weinzelt“, Ende des Ausschanks 0.15 Uhr. Danach gibt es After-Wiesn-Partys in Hülle und Fülle, diese aufzuzählen, würde jetzt und heute den Rahmen sprengen.

Abschließend für unsere Gäste und alle anderen ein Überblick über die Wiesnzelte mit Telefonnummern, denn auch eine kurzfristige Reservierung ist immer noch möglich, viel Spaß und Herzlich Willkommen.

Schottenhamel
(Schottenhamelzelt)
Festhalle Schottenhamel OHG (Peter und Christian Schottenhamel) Tel. (089) 544 693 10
Fax (089) 544 693 19
Armbrustschützen
(Armbrustschützenzelt)
Peter Inselkammer KG (Familie Inselkammer) Tel. (089) 237 037 03
Fax (089) 237 037 05
Fischer-Vroni Karl Winter OHG (Johann und Silvia Stadtmüller) Tel. (089) 66 10 42
Fax (089) 65 25 34
Hippodrom Josef Krätz Hippodrom KG (Sepp Krätz) Tel. (089) 291 646 46
Fax (089) 29 54 42
Schützen-Festhalle
(Schützenzelt)
Eduard und Claudia Reinbold KG Tel. (089) 231 812 24
Fax (089) 231 812 44
Kufflers Weinzelt
(Weinzelt)
Weinzelt GbR (Roland, Doris u. Stephan Kuffler) Tel. (089) 290 705 17
Fax (089) 29 40 76
Käfer’s Wiesn Schänke
(Käferzelt)
Feinkost Käfer GmbH (Michael Käfer) Tel. (089) 41 68 356
Fax (089) 41 68 880


Augustinerbräu
(Augustinerzelt)
Manfred Vollmer Tel. (089) 23 18 32 66
Fax (089) 26 05 379
Hackerbräu
(Hackerzelt)
Toni und Christl Roiderer Tel. (08 170) 73 03
Fax (08 170) 73 85
Löwenbräu
(Löwenbräuzelt)
Ludwig Hagn und Stephanie Spendler Tel. (089) 47 76 77
Fax (089) 47 05 848
Paulanerbrauerei
(Winzerer Fähndl)
Peter und Arabella Pongratz Tel. (089) 62 17 19 10
Fax (089) 62 17 19 19
Pschorrbräu
(Bräurosl)
Renate und Georg Heide Tel. (089) 85 72 029
Fax (089) 89 55 63 56
Spatenbräu
(Ochsenbraterei)
Familie Haberl und Antje Schneider Tel. (089) 38 38 73 12
Fax (089) 38 38 73 40
Hofbräuhaus
(Hofbräuzelt)
Margot und Günter Steinberg Tel. (089) 44 89 670
Fax (089) 44 83 587

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