Salzburger Festspiele für Jedermann

Salzburger Festspiele für Jedermann

Es ist mal wieder soweit, am kommenden Sonntag, 25. Juli 2010, beginnen die Salzburger Festspiele.

Es wird die letzte Spielzeit für den umstrittenen Intendanten Jürgen Flimm sein. Flimm hat dem Image Salzburg eher geschadet, jetzt schmeißt er hin, denn niemand will seine Kritiken und ständigen Finanzmauscheleien mehr haben. Nächstes Jahr wird Alexander Pereira als Intendant die Festspiele begleiten, endlich.

Abgesehen davon, waren, sind und werden die Eintrittskarten für die Masse eher unerschwinglich sein. Erstens ist es schwierig, überhaupt eine Karte zu ergattern, denn die Reservierungen beginnen schon sehr lange im voraus, nach dem Motto: Nach den Festspielen ist vor den Festspielen. Und zweitens kommt da noch die Sache mit dem Vitamin B dazu. Wer es hat, hat eine Chance, wer nicht nicht.

Aber keine Sorge, die Mozartstadt hat ein ein Herz für Jedermann. Die Aufführungen kann man sich von vielen Orten aus auf großen Leinwänden anhören und ansehen. Ein schöner Zug. Salzburger Public Viewing. Sollten Sie daran interessiert sein, Autogramme oder nur einen Blick auf die Stars zu erheischen, versuchen Sie, spätabends einen Tisch zu ergattern und zu reservieren im Promilokal Triangel. Dort geht man hin. Ist zwar auch nicht gerade billig, aber mit einem Süppchen und einem großen Stück Weißbrot und einem Viertele Heurigen fühlt man sich ein wenig dazu gehörig.

Die Stars sind übrigens total unpretentiös und Sie werden staunen, wie absolut unkompliziert und normal die sind.

Freuen Sie sich auf Birgit Minichmayr als neue Buhlschaft, die Sophie von Kessel, ablöst. Sophie von Kessel hatte seit 2008 lt. Süddeutsche Zeitung die „berühmteste Kurzrolle der Theatergeschichte mit erstaunlichen Fähigkeiten verzaubert“, auf Ben Becker als gruseligen Tod und auf einen neuen Jedermann nach der überzeugenden Ära Peter Simonischek, auf Nicholas Ofczarek.

Einfach hingehen, es lohnt sich immer. Aber Vorsicht, mal eben so eine Pension werden Sie nicht finden. Ich persönlich bevorzuge die Variante VW-Bus oder Wohnmobil, der Mondsee ist nicht weit und der Trubel in der Nacht weicht einer Vogelstimmenidylle.


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