Öl gebremst, Öl gewollt
Die einigermaßen beruhigender klingenden Informationen bezüglich der „Abdeckelung“ des Bohrlochs am Golf von Mexiko, keinesfalls sicher, zeigen in den Köpfen der US-Amerikaner Wirkung. Das Land der unbegrenzten Autofahrer braucht sein Öl. Vergessen scheint es, dass heute noch Schäden des Exxon Valdez-Desaster sicht- und spürbar sind, dieses Desaster ist über 20 Jahre her! In Alaska findet sich heute noch Öl an den Stränden, einige Fischarten kehrten nie in die betroffenen Gewässer zurück. Ein Schaden im Ökosystem von unermesslicher Größe. Und was lehrt uns das?
Die diesjährige Ölkatastrophe kann in ihren Ausmaßen nicht im entferntesten ausgemacht werden, denn was z.B. die gewaltigen Mengen an mit Chemikalien versetztem Öl tief unten im Meer anrichtet, wird man nie erfahren. Offiziell wird eine Menge geschätzt, die alle vier bis zwölf Tage der bislang größten Ölpest der US-Geschichte entspricht, dem Unglück des Tankers „Exxon-Valdez“ 1989 vor Alaska.
Was heute hier wie da sichtbar ist, scheint verdrängt zu werden. So versinkt z.B. alle 38 Minuten ein Fußballfeld im Meer. Stirbt das Ufergras, wird sich die gefährliche Bodenerosion beschleunigen. Was diese Katastrophe für die Fischbestände und Vogelkolonien bewirkt, kann man nicht anders als ein langsames qualvolles Sterben bezeichnen.
Wenige Wochen vor der Explosion der „Deepwater Horizon“ wollte Präsident Barack Obama republikanische Abgeordnete für ein Klimagesetz erwärmen, indem er seinen Widerstand gegen Tiefsee-Bohrungen aufgab. Wie er sich da zu Lasten seines Images geirrt hat. Ein Verrat an die versprochene „grüne“ Energiewende war das. Auch ein Obama kämpft um jede Stimme, daran hat sich nie etwas geändert und daran wird sich auch nie etwas ändern, und das leider weltweit.
Und wenn wir jetzt denken, dass Tiefseebohrungen – egal wo – einen verstärkten Gegenwind erhalten würden, haben wir uns mal wieder zutiefst getäuscht.
Unverzichtbares Öl für unverzichtbare Autos. 60 % der US-Bürger wollen, dass weiter vor den Küsten Öl gefördert wird. Im Autoland USA gilt Öl weiter als unverzichtbar, auch wenn „grüne“ Alternativen längst populärer sind.
Schieben wir jetzt nicht alles auf die Amis, wer weiß wie die anderen handeln würden, wenn sie diese Quellen ihr Eigen nennen dürften. Menschen zerstören die Natur und die Natur schlägt zurück.