Erstes deutsches Unternehmen boykottiert BP und Aral, Liqui Moly
Das ist eine konsequente Entscheidung, gerade ein Unternehmer, der u.a. Motorenöle und allerlei Autozubehör produziert, von der KFZ Branche und damit mittelbar von den Ölmultis abhängig ist, boykottiert BP und Aral und deren Tochterfirmen.
Liqui Moly (450 Mitarbeiter) erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von 233 Millionen Euro.
Die Berichte über die qualvoll verendenden Tiere, über brennende Schildkröten, darüber hatte ich jüngst berichtet, ließen den Unternehmer Ernst Probst nicht mehr zur Ruhe kommen. Tierrettungsversuche wurden gestoppt, da dies angeblich zu gefährlich werden würde. Zu gefährlich für das Ansehen von BP.
Auch die Firmenfahrzeuge von Liqui Moly tanken ab sofort weder bei BP noch bei Aral. Damit setzt Ernst Probst ein Zeichen, obwohl das natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, wie er sagt.
Wenn es gelänge, dass andere sich anschließen, würde zwar die Ölkatastrophe nicht beseitigt, aber die Ölkonzerne werden zum Nachdenken veranlasst. Dieses Nachdenken ist der Mühe nicht Wert, solange es genug Geld zu verdienen gibt.
BP droht jetzt die Pleite, die Bohrinsel wurde offensichtlich nicht in der Präzision gewartet, wie es zur Vermeidung dieser Katastrophe geschehen hätte müssen. „Es wird schon alles gut gehen…“
Es ist alles schief gegangen. Und das rüttelt jetzt die Welt auf. Noch nie wurde so viel Natur und Leben bedroht, wie das jetzt der Fall ist. Diejenigen, die ihren Lebensunterhalt aus dem Meer bestritten haben, stehen vor dem Zusammenbruch ihrer Existenzen, die Touristen werden dort ausbleiben, wo man vom Tourismus abhängig ist, über die Tiere, und das trifft mich am meisten, habe ich bereits berichtet.
Das alles findet statt, damit sich ein paar Wenige Luxus leisten, den wirklich niemand braucht. Statussymbole sind für (Un)menschen von (Un)menschen geschaffen, der Neidfaktor in unserer Gesellschaft lässt derartigen Konsumterror leider zu.
Produktion um des Produzierens Willen, Auslastung aller Maschinen, Ausbeutung der Mitarbeiter, Vermehrung von Reichtum, den man nicht mehr in der Lage ist auszugeben, wozu das alles? Früher hielt z.B. ein Möbelstück über Generationen. Heute wird nach 1/2 Jahr das Ikea-Regal verscherbelt, weil sich der Geschmack halt geändert hat. Wohin mit den ganzen kurzlebigen Konsumgütern?
Früher hat ein Modelabel 2 Mal jährlich die neuen Kollektionen vogestellt, heute ist das monatlich, um auf diesem unübersehbaren Markt bestehen zu können. Dafür bekommt man heute für unter 3 Euro T-Shirts, schlecht verarbeitete Massenware, die gerade mal 3 Wäschen hält. Aber die Käufer werden angelockt, die Discounter haben Hochkonjunktur, die Geschäfte, die Qualität und Langlebigkeit für ihre Produkte garantieren, sterben langsam aus.
Bald werden wir zur Plastikgeneration verkommen, Plastik, welches wiederum Schadstoffe beinhaltet.
Ein Kreislauf, der schon alleine für unsere Kinder gestoppt werden muss, Herr Probst hat einen kleinen, aber wichtigen Anfang gemacht.
Ich tanke nicht mehr bei BP und Aral und ich kaufe gerne dort ein, wo Qualität im Vordergrund steht, auch wenn es 1 Euro mehr kostet. Dafür habe ich mehr von meinen Einkäufen. Ich freue mich heute noch über Klamotten, die ich vor mehr als 20 Jahren gekauft habe, alle etwas teurer, dafür nach wie vor absolut in Ordnung.