Das Achtelfinale kommt der Regierung zugute
Die Gurkentruppe und die Wildsäue können sich freuen über das Erreichen des Achtelfinales, denn wenn die Stimmung beim Volk gut ist, verebbt die harsche Kritik an der derzeitigen Regierungskoalition. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wer derzeit eigentlich regiert?
Dass die Deutschen gestern Abend den Einzug ins Achtelfinale geschafft haben, lenkt zwar im Moment von unserer Regierungskrise ab, dennoch purzeln die Stimmen für die Koalition massiv in den Keller. Kein Wunder, denn keines der anfangs gesteckten Ziele ist auch nur im Ansatz sicht- oder gar erreichbar. Unsere sogenannte Regierung ist ein einziger aufgeschreckter Hühnerhaufen, der sich gegenseitig die Augen auspickt. So sehr ich es auch suche, ich sehe absolut kein einziges Programm, wonach man sich richten kann. Wer glaubt denn noch an die täglich wechselnden und sich widersprechenden Phrasen unserer Politiker?
Jetzt scheint es ja leicht mit der Wirtschaft bergauf zu gehen und die Steuereinnahmen sind auch höher als erwartet, aber wen interessiert das eigentlich noch? Denn wir Steuerzahler haben keinerlei Einfluss auf die Ausgaben unseres Geldes. Wir geben und die nehmen.
Unsere derzeitige Politik ist ein Desaster, ein Vakuum mit leeren Versprechungen, Unwahrheiten und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Kein Wunder ist da z.B. der Rücktritt Köhler’s.
Im Zusammenhang mit der Kunduz-Affäre ließ das Kanzleramt ein juristisches Gutachten über das Vorgehen des Verteidigungsministers erstellen – offenbar ohne Guttenbergs Wissen. Ein derartiger Vertrauensbruch ist symptomatisch für die Arroganz unserer Regierungskoalition. Solche und andere Vorgehensweisen sind ein Schuss nach hinten und die Bürger lassen sich das nicht mehr gefallen.
Die aktuellen Deutschlandtrend-Zahlen sagen alles und bedürfen keines weiteren Kommentares:
CDU 30 % (minus 2), SPD 29 %, FDP 5 % (minus 3), Grüne 18 %, Linke 12 %.
Es ist wirklich an der Zeit, aktiv Politik zu betreiben, denn das tut die Regierung schon lange nicht mehr. Vielleicht hilft es da ein wenig, dass die Medien derzeit den Fußball in den Vordergrund stellen. Und wenn Deutschland weiter kommt, haben Merkel und Co. in Ruhe die Zeit, über sich und uns nachzudenken. Sozial ausgewogene Konzepte und Sparmaßnahmen sollten der große Wurf werden. Was dabei rausgekommen ist, ist erschreckend einseitig.
So einseitig, dass diejenigen, die bei allen Sparmaßnahmen nicht zur Kasse gebeten werden, nämlich die Reichen, um Steuererhöhungen bitten, um die von den Sparmaßnahmen am meisten Betroffenen, Rentner, Hartz IV Empfänger, Alleinerziehende, Eltern etc. zu entlasten. Ein schöner Zug.
Es werden vermehrt Rufe nach Neuwahlen laut, denn würde jetzt gewählt werden, wären Rot Grün die klaren Sieger. Insider der Schwarz-Gelb Regierung unkten unlängst, dass die Regierungskoalition nur dann die Legislaturperiode überstehe, wenn sie diesen Sommer überstehe. Das klingt nicht gerade optimistisch und wenn aus den eigenen Reihen solch unmotivierte Ängste gestreut werden, kann es nichts werden.
Dennoch sollte die Kanzlerin nicht abgeschrieben werden. Es gibt noch Hoffnung, dass sich der Zickenzoff zu unseren Gunsten legt. Denn ein Politikwechsel würde momentan gar nichts bringen, finde ich.
