Megacoup der ARD, Günther Jauch Will
Schon vor 4 Jahren sollte Günther Jauch die sonntägliche Polittalkshow, damals noch von Sabine Christiansen moderiert, übernehmen. Die Sache scheiterte an Jauchs Werbeverträgen und daran, dass Jauch „Stern TV“ nicht abgeben wollte. Da ging das Erbe Christiansen an Anne Will über, die ihre Sache wirklich gut gemacht hat und macht.
Anne Will wird einen neuen Sendetermin einnehmen, denn die ARD will auf Will nicht verzichten. Anne Will und Sandra Maischberger werden in der neuen ARD-Talksshow-Strategie einen Termin entweder dienstags oder donnerstags erhalten, wer von den beiden wann talkt, steht noch nicht fest.
Die ARD sendet durch den Erfolg, Günther Jauch mit ins Boot zu bekommen, ein durchgängiges Talkshow Repertoire, besetzt mit unterschiedlichen und bunt gemischten Moderatoren, von Sonntag bis Donnerstag, jeweils nach der 20.15 Sendung. Sonntag Jauch, Montag Beckmann, Mittwoch Plasberg, Dienstag/Donnerstag Maischberger/Will.
Auch für die Tagesthemen bringt der Jauch- Transfer einen großen Vorteil, nämlich endlich einen einheitlichen Sendeplatz zu erhalten, immer um 22.15 Uhr. Ein gutes und übersichtliches Konzept für die wissbegierigen und politisch wie allgemein bildend interessierten ARD-Zuschauer.
Dabei ist es ein großes Opfer, welches Günther Jauch für die ARD erbringt, denn nun ist er bereit, „Stern TV“ abzugeben und seine Werbeverträge so moderat abzuwickeln, dass diese für einen Sender wie die ARD mitgetragen werden können. Damals, im Januar 2007, hatte Jauch auf die Sonntagssendung verzichtet. Die Rundfunkräte lehnten damals ein derartiges Engagement ab. Wenn er in puncto Werbung wie besprochen große Rücksicht und Umsicht auf sein neues ARD Engagement nimmt, sollten dieses Mal die Rundfunkräte der ARD keine Einwendungen mehr haben.
Für RTL hingegen ist es ein großes Desaster, nach 20 Jahren Stern TV mit Jauch, jetzt einen adäquaten Moderator zu suchen und zu finden. Denn Jauch ist ohne Zweifel der bekannteste und beliebteste, der beste und ein vorsichtig eloquenter, objektiver Medienmann, sein Name ist ein Brand, eine weltweit bekannte Marke.
Bei „Wer wird Millionär“ hingegen wird Jauch weiter durch die Sendung führen, ein Trostpflaster für RTL. Es sollen weitere Show-Formate bei RTL in Planung sein, für deren Moderation Jauch bereits seine Zustimmung gegeben hat und an denen Jauch aktiv bei der Gestaltung mitwirkt.
Anne Will wird ab der Herbstsaison 2011 von Günther Jauch beerbt. Dieser geniale Schachzug des öffentlich/rechtlichen Senders wird das Image der ARD auf jeden Fall innovativ verbessern. Und die ARD verspricht, dafür keinen Cent mehr an Rundfunkgebühren zu verlangen.
Dieses Versprechen hätte sie sich sparen können, denn bald werden bekannterweise alle zur Kasse gebeten, ob sie gucken oder nicht.
Trotzdem wird es mit dem journalistischen Urviech Jauch, der seine Wurzeln seit eh und je bei der ARD hat, nicht mehr langweilig werden.
Momentan ist Günther Jauch, der in seiner Vielfältigkeit ganz nebenbei noch ein hervorragender und bestinformierter Sportreporter ist, in Südafrika und begleitet die DFB Elf hoffentlich zum Titel. Übrigens, die WM beginnt heute, juhuu.