Polarbären verbringen den Sommer in Manitoba auf dem Festland. Ohne die Möglichkeit auf das Packeis der Hudson Bay zu wandern kommen sie an ihre Hauptnahrung, Robben nicht mehr ran. Deswegen leben sie im Sommer fast ausschließlich von ihren Fettreserven. Eigendlich genau umgekehrt wie die meisten anderen Tierarten.
Ende September, Oktober, wenn die Hudson Bay anfängt zu zu frieren, versammeln sie sich in Massen an der Mündung des Nelson River – in der Nähe der Kanadischen Stadt Churchill. Churchill, Manitoba, liegt so weit im Norden der Province, daß es dorthin nicht einmal eine Straße gibt. Sie kann nur per Flugzeug oder Bahn und im Sommer per Schiff erreicht werden. Sie gewinnt jedoch im Zuge der globalen Erwärmung immer mehr Bedeutung weil der Hafen mit jedem Jahr länger eisfrei ist.
Die ansonsten so verschlafene Stadt Churchill erwacht ab Ende September richtig zum Leben. Immer mehr der sonst vom Aussterben bedrohten Eisbären tauchen auf, sowie Touristen und Wildhüter. Die Eisbären warten darauf, daß der Meeresbusen zufriert, was jedes Jahr später erfolgt. Die Touristen wollen das Schauspiel beobachten, wie Eisbären durch die Ortschaft wandern.
Die Wildhütter, letztendlich, versuchen alle vor einander zu beschützen. Die Eisbären vor den Touristen, die Touristen vor den Eisbären und die Bevölkerung vor den anderen beiden. Dabei werden Polarbären, die dem bewohnten Gebiet zu nahe kommen in einem sogenannten Eisbären-Gefängnis eingekerkert, bevor sie per Hubschrauber in entlegenere Gebiete gebracht werden.
Regelmäßig finden auch aus Deutschland regelrechte Eisbären-, oder Polarbären- Safaries statt in das ansonsten so entlegen Nest Churchill an der Hudson Bay.